Palmers verhandelt mit Investor und meldet Mitarbeiter bei AMS-Frühwarnsystem

Palmers verhandelt mit Investor und meldet Mitarbeiter bei AMS-Frühwarnsystem
Im Geschäftsjahr 2023/24 hat sich der Verlust auf 14,7 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Zahlen zum möglichen Stellenabbau nannte Palmers vorerst nicht.

Zusammenfassung

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  • Palmers hat Verluste von 14,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023/24 und sucht dringend nach Investoren.
  • Kündigungen wurden beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet, wobei noch unklar ist, ob es zum Stellenabbau kommt.
  • Gewerkschaft rät Mitarbeitern, keine Änderungen am Arbeitsvertrag ohne Prüfung zu unterschreiben.

Der kriselnde Wäschehersteller Palmers hat Kündigungen "vorsorglich" beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet. "Aktuell ist nicht abschätzbar, ob und in welchem Umfang es zur Umsetzung dieser Maßnahme kommt", teilte das Unternehmen am Montag in einer Stellungnahme mit. Zahlen zum möglichen Stellenabbau nannte Palmers auf APA-Anfrage nicht. Derzeit laufen Gespräche mit Investoren und der angekündigte Restrukturierungsplan soll schneller umgesetzt werden.

"Die höchste Priorität ist eine nachhaltige Fortführung des Unternehmens und die Sicherstellung der Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", hieß es von Palmers. In Österreich hat der Textilkonzern rund 500 Beschäftigte. Angesichts der Restrukturierungsmaßnahmen empfiehlt die Gewerkschaft den Palmers-Beschäftigten "nichts zu unterschreiben". "Sollten Änderungen am Arbeitsvertrag oder Kündigungen vorgelegt werden, sollten diese jedenfalls von der Gewerkschaft GPA zuerst überprüft werden", sagte der Geschäftsführer der GPA Niederösterreich, Michael Pieber, zur APA. Man stehe "in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat".

Arbeitslosigkeit steigt – Palmers meldet Kündigungen an

Unbekannter Investor 

Der niederösterreichische Wäschehersteller mit Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) ist derzeit auf Investorensuche. Das geht aus dem Protokoll der Hauptversammlung hervor, die Ende Jänner stattgefunden hat. Wer dieser Investor sein könnte oder mit wie viel Anteil er in das Unternehmen einsteigen könnte, steht nicht in dem Protokoll. Dort heißt es lediglich, "dass es derzeit einen Investor gibt, welcher plant, in das gegenständliche Unternehmen einzusteigen und zu investieren. Sollte dieser Einstieg erfolgen, ist geplant, eine Kapitalerhöhung vorzunehmen." Bis wann der anvisierte Investoren-Einstieg finalisiert sein soll, wollte das Unternehmen gegenüber der APA nicht kommentieren.

Verlust im Geschäftsjahr 2023/24 mehr als verdreifacht

Die zusätzlichen Mittel braucht Palmers jedenfalls dringend. Im Geschäftsjahr 2023/24 hat sich der Verlust auf 14,7 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Der Umsatz sank von 71,5 Mio. auf 66,6 Mio. Euro. Mitte des kommenden Jahres muss Palmers zudem hohe Millionen-Kredite refinanzieren. "Eine wesentliche Annahme für die positive Fortbestehensprognose ist die Verhandlung über die am 30.6.2025 fällig werdenden Kredite in Höhe von 14,418 Mio. Euro (COFAG)", hieß es im Herbst im Jahresabschluss des Unternehmens.

Probleme dürfte es auch bereits mit den Mitarbeiter-Gehältern geben, wie die Salzburger Nachrichten (Wochenendausgabe) berichten. Das letzte Monatsgehalt sei schon nicht mehr ausbezahlt worden, schrieb die Zeitung am Samstag. Argumentiert worden sei das mit "möglichen Verzögerungen".

Palmers AG gehört zu 100 Prozent der P Tex Holding. Diese ist wiederum im Besitz von Luca (22,2 Prozent) und Tino Wieser (27,7 Prozent), die auch Geschäftsführer der P Tex Holding sind. Die übrigen 50 Prozent gehören der CFA Contact-Finanz und Handelsaktiengesellschaft (CFA AG) mit Sitz in Liechtenstein. Zur Palmers Textil Aktiengesellschaft gehört auch der insolvente Mund-Nasen-Schutz-(MNS) und FFP2-Schutzmaskenproduzent Hygiene Austria. Ende Juni 2024 wurde im Rahmen des Konkursverfahrens die Schließung des Unternehmens angeordnet.

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