Oldtimer fahren sicher durch aktuelle Krisen
Wie wirken sich der teure Sprit und die hohe Inflation eigentlich auf Oldtimer-Fahrer aus? Bleiben die guten Stücke jetzt häufiger in der Garage oder trennt sich manch Besitzer schweren Herzens von seinem Liebling?
Oldtimer beliebt
Die Studie „Oldtimer in Österreich 2022 - Einstellung zu historischen Fahrzeugen und sozioökonomische Bedeutung“ kommt zu einigen überraschenden Erkenntnissen. Sie wurde von Christian Schamburek, dem Generalsekretär des Kuratoriums Historische Mobilität Österreich, in Auftrag gegeben.
Die positive Nachricht vorab: Herr und Frau Österreicher lieben Oldtimer. 90 Prozent freuen sich, wenn sie einen Oldtimer auf der Straße sehen. 92 Prozent sehen Oldtimer als Kulturgut an, das erhalten werden soll.
Immerhin besitzen knapp 100.000 Österreicher einen historischen Pkw oder ein historisches Motorrad. „Wir sprechen in etwa von 5,6 Milliarden Euro Bestandswerten, die in Österreich in privaten Händen mit Freude gehegt und gepflegt werden, um auch zukünftigen Generationen die Geschichte der Mobilität vor Augen führen zu können“, sagt Schamburek.
Kaum Umweltrelevanz
Historische Fahrzeuge machen 2,9 Prozent des Gesamtbestands an Fahrzeugen in Österreich aus. Die Kilometerleistung aller Oldtimer-Automobile liegt pro Jahr aber nur bei 0,3 Prozent in Relation zur Gesamtlaufleistung aller Pkw in Österreich.
Historische Fahrzeuge werden selten, achtsam und vorsichtig benutzt, schließt Schamburek daraus. Die geringe Laufleistung zeige auch, dass Oldtimer in Bezug auf das Thema Umwelt nicht von Relevanz seien.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Oldtimerbranche in Österreich wird mit rund 756 Millionen Euro pro Jahr berechnet und setzt sich aus den direkten und indirekten Ausgaben der Besitzer und den im Inland relevanten Käufen und Verkäufen zusammen.
Viele Profiteure
Gerade Handwerks-, Klein- und Mittelbetriebe sowie Tourismusregionen profitieren laut Schamburek von den Ausgaben, die im Rahmen der Oldtimerszene und den vielen Veranstaltungen getätigt werden.
Die Zahlen haben sich damit zu jenen vor der Pandemie nicht wesentlich verändert. Von Panikverkäufen oder längerem Einmotten der Fahrzeuge kann also keine Rede sein.
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