Österreicher sind zufrieden mit ihrer Wohnsituation - meist

Eigentumswohnungen in Österreich haben im Schnitt 132 Quadratmeter.
Zusammenfassung
- Österreicher sind trotz steigender Mieten und Kaufpreise meist zufrieden mit ihrer Wohnsituation, mit einem Zufriedenheitswert von 8,1.
- Die Mieten in Österreich sind 2024 um 4,8 % gestiegen, während der Verbraucherpreisindex nur um 2,9 % zulegte.
- Die Mietquote in Österreich ist mit 46 % die zweithöchste in Europa, beeinflusst von Wiens hoher Mietquote von 78 %.
Mit einem Wert von 8,1 auf einer Skala von 0 bis 10 ist die Wohnzufriedenheit in Österreich auf einem sehr hohen Niveau. Und das „trotz vieler Baustellen in diesem Bereich“, erläuterte Regina Fuchs von der Direktion Bevölkerung der Statistik Austria am Freitag bei einem Medientermin in Wien. Mit den „vielen Baustellen“ waren aber nicht die zuletzt eingebrochene Zahl der Baubewilligungen gemeint, die 2024 ein Rekordtief erreichten, sondern eher die Mietpreissteigerung.
Miete steigt stärker als Inflation
Das Mieten ist zuletzt viele Jahre lang über der Inflation teurer geworden, erklärte Fuchs. Wurden 2010 nur 6 Euro je Quadratmeter samt Betriebskosten im Gesamtdurchschnitt fällig, waren es im Vorjahr 9,80 Euro. Alleine 2024 stiegen die Mieten um 4,8 Prozent, während sich der Verbraucherpreisindex lediglich um 2,9 Prozent erhöhte.
In einer Gemeindewohnung werden durchschnittlich inklusive Betriebskosten 8 Euro pro Quadratmeter fällig, in einer Genossenschaftswohnung 8,50 Euro, in einer anderen Hauptmiete aber 11,60 Euro. Neuvermietungen liegen deutlich über den Durchschnittsmieten. Mieterinnen und Mieter zahlen in Salzburg am meisten (11,90 Euro). Tirol und Vorarlberg folgen knapp dahinter (11,50 bzw. 11,30 Euro). Am günstigsten mietet es sich in Kärnten (7,70 Euro) und dem Burgenland (7,40 Euro).
Junge und Ausländer zahlen mehr
Junge Alleinlebende und Menschen aus dem Ausland zahlen mehr als der Gesamtdurchschnitt. Einpersonenhaushalte unter 30-Jähriger zahlen 11,30 pro Quadratmeter (Einfamilienhaushalte: 9,70 Euro), Einpersonenhaushalte von über 60-Jährigen aber nur 8,50 Euro. Haushalte mit ausschließlich österreichischen Staatsbürgern kostet das Wohnen 9,10 Euro, Haushalte mit Personen ohne Austro-Pass aber 11,10 Euro.
Mietquote vergleichsweise hoch
In Österreich gibt es 4,16 Mio. Hauptwohnsitzwohnungen, von denen 48 Prozent im Eigentum sind. In Österreich gibt es 4,16 Mio. Hauptwohnsitzwohnungen, von denen 48 Prozent im Eigentum sind. Durchschnittlich leben 2,17 Personen in einer 102 Quadratmeter großen Wohnung mit 3,9 Wohnräumen. Die Mietquote ist mit 46 Prozent die zweithöchste in Europa hinter Deutschland mit 53 Prozent. Der EU-Durchschnitt beläuft sich auf 32 Prozent.
Die hiesige, verhältnismäßig hohe Mietquote wird von Wien geprägt, wo sie 78 Prozent beträgt. Am anderen Ende der Skala finden sich das Burgenland (22 Prozent) und Niederösterreich (28 Prozent).
Durchschnittliche Eigentumswohnung hat 132 Quadratmeter
Eine durchschnittliche Eigentumswohnung hat 132 Quadratmeter und 4,7 Räume mit Zentralheizung. Bei einer Mietwohnung sind es knapp 69 Quadratmeter, 2,9 Wohnräume und Fernwärme. Je nach Mietform unterscheidet sich vor allem die Befristung bzw. Vertragsdauer sehr stark. Bei einer Gemeindewohnung liegt die Vertragsdauer durchschnittlich bei 13,2 Jahren, in einer Genossenschaftswohnung sind es 13,4 Jahre und bei einer privaten Hauptmiete 2,4 Jahre.
In Österreich sind 39 Prozent der Mietwohnungen Genossenschaftswohnungen, 16 Prozent Gemeindewohnungen und 45 Prozent andere Hauptmietformen wie private Miete. 31.867 Baubewilligungen 2024 bedeuten ein Rekordtief. Zum Vergleich: 2017 waren es 71.805.
Wohnungskäufe und Preise steigen wieder
Immobilienkäufe sind 2024 wieder angestiegen. - seit dem zweiten Vierteljahr 2024. Zuvor gab es seit dem dritten Quartal 2021 Rückgänge bis hin zu deutlichen Einbrüchen 2022 und 2023.
Neue Wohnungen und Häuser sanken nur ganz kurz im Preis - nämlich 2023 um 0,3 Prozent - und wurden im Vorjahr wieder um 2,7 Prozent teurer. Im Westen Österreichs und in Ballungszentren sind die Preise im Schnitt höher.
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