Republik verschuldet sich zum Diskontpreis

Verschiedene gestapelte Euro-Banknoten in unterschiedlichen Werten.
Die Zinsen für österreichische Staatsanleihen befinden sich auf dem tiefsten Stand seit zwanzig Jahren.

Die Republik Österreich hat am Dienstag erneut den Kapitalmarkt angezapft und sich dabei zu rekordniedrigen Zinsen refinanzieren können. Insgesamt 1,32 Milliarden Euro hat die Aufstockung zweier Bundesanleihen in die Staatskasse gespült. Die Zinsen lagen mit 1,621 Prozent bei der Zehnjährigen und 0,794 Prozent bei der Sechsjährigen auf dem tiefsten Stand seit zwanzig Jahren.

Das, so Martha Oberndorfer, Geschäftsführerin der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA), sei einerseits durch das allgemeine Marktumfeld mit sinkenden Zinsen bedingt, zeige aber auch, dass die Investoren bei Rentenpapieren sehr stark differenzieren: Die Investoren seien "sehr sehr konservativ unterwegs und kaufen besonders gute Bonitäten".

Die Zuteilungen der beiden Bond-Aufstockungen erfolgten bei der zehnjährigen zu 98 Prozent und bei der sechsjährigen zu 95 Prozent an ausländische Banken, der Rest an inländische. Von den 1,32 Milliarden Euro behält sich der Staat 120 Millionen Euro selbst ein, die sogenannte Quote des Bundes.

Mit der Parallelauktion am Dienstag hat die ÖBFA bereits mehr als 40 Prozent ihres Finanzierungsprogramms 2013 "abgearbeitet". Insgesamt ist heuer die Emission von 20 bis 24 Milliarden Euro an Bundesanleihen geplant, samt anderen Instrumenten sollen 27 bis 30 Milliarden Euro aufgenommen werden.

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