ÖGB fordert Arbeitsstiftung für ältere Arbeitslose

ÖGB will Verbesserungen beim Arbeitgeberangebot erreichen
Rund ein Viertel der Arbeitslosen sind älter als 50 Jahre. Die Gewerkschaft will gezielte Maßnahmen für Ältere.

Der Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert eine österreichweite spezielle Arbeitsstiftung für ältere Arbeitslose. Das berichtet das Ö1-"Morgenjournal" des ORF-Radio am Donnerstag. Die Corona-Arbeitsmarktkrise trifft auch besonders Ältere, Ende September waren von 409.000 Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmern rund 116.000 älter als 50 Jahre.

Ende Juli wurde von der türkis-grünen Regierung eine Corona-Arbeitsstiftung für bis zu 100.000 Arbeitslose angekündigt. Dem Arbeitsmarktservice (AMS) stehen dafür 700 Mio. Euro zur Verfügung. Nächste Woche soll es laut "Morgenjournal" Gespräche mit dem AMS-Landesstellen geben, wo Maßnahmen nötig und möglich sind.

Die Gewerkschaft hatte zuletzt kritisiert, dass die von der Regierung angekündigte Corona-Arbeitsstiftung "in Wahrheit gar keine klassische Arbeitsstiftung, sondern die Aufstockung bestehender Maßnahmen" sei.

"Transplacementstiftung"

Für ältere Arbeitslose drängt der ÖGB auf eine "Transplacementstiftung". Dies sei eine Kombination aus einer Outplacementphase (beim aktuellen Arbeitgeber der einen Personalabbau vorhat) und einer Implacementphase mit Qualifizierung der Arbeitnehmer für den Personalbedarf beim zukünftigen Arbeitgeber, hieß es beim Gewerkschaftsbund zur APA. Die Maßnahme soll je nach Joberfolg maximal zwischen 12 und 18 Monate dauern.

Die Gewerkschaft hat auch eine Kostenschätzung vorgelegt. Wenn bei einer angenommen Teilnehmerzahl von 10.000 beide Phasen von allen Personen durchlaufen würden, was eigentlich auszuschließen sei, da dazwischen auf Arbeitsplätze vermittelt werde, würden die Gesamtkosten rund 111 Mio. Euro betragen.

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