Oberbank verdiente in den ersten drei Quartalen 2020 weniger

An Oberbank logo is seen at a branch office in Vienna
Die rege Nachfrage nach Krediten stimmt das Management jedoch zuversichtlich.

Die Oberbank hat in den ersten drei Quartalen 2020 deutlich weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Der Überschuss vor Steuern sank um 55,2 Prozent auf 107 Mio. Euro, jener nach Steuern um 61,3 Prozent auf 75,5 Mio. Euro. Zuversichtlich stimmt das Management allerdings die starke Nachfrage nach Finanzierungen. Ein präziser Ausblick auf das Ergebnis des Gesamtjahres sei aufgrund der Corona-Situation nicht möglich, informierte die Bank am Freitag.

Intensiver Wettbewerb

Das Kreditvolumen stieg um 5,3 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro, davon waren 14 Mrd. Kommerzkredite (plus 5,9 Prozent). Investitionsfinanzierungen stiegen um 6,6 Prozent auf 10,2 Mrd. Euro, geförderte Kredite um 26 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro, Privatfinanzierungen um 7,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. Das Zinsergebnis war in den ersten drei Quartalen dennoch leicht rückläufig: Es sank um 2,4 Prozent auf 252,8 Mio. Euro. Die Oberbank führt das auf einen intensiveren Wettbewerb und auf rückläufige Dividendenausschüttungen aus Beteiligungen zurück.

Während das At-Equity-Beteiligungsergebnis zum Ende des dritten Quartals - laut Oberbank vor allem wegen Verlusten der voestalpine - mit 20,2 Mio. Euro im Minus stand, war das operative Ergebnis zufriedenstellend. Das Provisionsergebnis wuchs um 5,4 Prozent auf 127,7 Mio. Euro, die Primärmittel stiegen um 814 Mio. Euro (5,8 Prozent) auf 15 Mrd. Euro.

Steigendes Eigenkapital

Per 30. September waren der Bank 30,4 Mrd. Euro an Kundenvermögen anvertraut. Das Eigenkapital stieg um 1,7 auf rund 3,0 Mrd. Euro, die Kernkapitalquote liegt damit bei 16,86, die Gesamtkapitalquote bei 18,98 Prozent. Damit liege man im Spitzenfeld der europäischen Banken, hieß es.

"Die lebhafte Kreditnachfrage insbesondere von Investitionskrediten ist ein guter Indikator für die Stimmung bei unseren Firmenkunden und gibt uns Zuversicht für die konjunkturelle Entwicklung in den kommenden Monaten", zeigte sich Generaldirektor Franz Gasselsberger zuversichtlich. Einen konkreten Ausblick hält er dennoch für schwierig.

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