Nissan streicht nach Gewinneinbruch 12.500 Stellen

Nissan streicht nach Gewinneinbruch 12.500 Stellen
Weltweite Produktionskapazitäten werden um ein Zehntel gekürzt. Derzeit fast kein Profit.

Der japanische Renault-Partner Nissan streicht nach einem heftigen Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal rund 12.500 Stellen. Wie Japans zweitgrößter Autobauer am Donnerstag bei der Bilanzvorlage mitteilte, werden die globalen Produktionskapazitäten zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 (31. März) um 10 Prozent abgebaut.

Gewinn fast bei Null

Nissan musste im ersten Quartal des bis 31. März 2020 laufenden Geschäftsjahres einen starken Rückgang des operativen Gewinns um 98,5 Prozent auf 1,6 Mrd. Yen (13 Mio. Euro) hinnehmen. Analysten hatten mit einem Minus von 66 Prozent gerechnet.

Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um 94,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 6,4 Mrd. Yen. Der Umsatz verringerte sich im Berichtsquartal zudem um 12,7 Prozent auf rund 2,4 Billionen Yen. Dennoch hielt Nissan an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest, man geht weiter von einem Nettogewinn von 170 Mrd. Yen aus.

Weniger Modelle

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, werde die Produktpalette um mindestens 10 Prozent zum Ende des Geschäftsjahres 2022 verkleinert, hieß es weiter. Man werde sich künftig auf globale Kernmodelle und regional strategische Modelle konzentrieren, teilte der Konzern weiter mit.

Rabatte fressen Gewinn auf

Nissan hat unter anderem Probleme in den USA, wo Rabatte zur Verkaufsförderung seit Jahren an den Renditen nagen. Nach dem Rausschmiss des ehemaligen Renault-Chefs Carlos Ghosn als Verwaltungsratschef bei den Japanern steht Vorstandschef Hiroto Saikawa unter Druck, den Konzern aus dem Tief zu führen.

Nach der Verhaftung Ghosns in Japan war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine schwere Krise geraten. Ghosn war ein Verstoß gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden.

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