Nike und Amazon angeblich an Peloton interessiert

Nike und Amazon angeblich an Peloton interessiert
Gehypter US-Fitnessgeräte-Spezialist wird zum Übernahmeobjekt. Aktienkurs zog deutlich an. Doch es gibt auch Probleme.

Gleich zwei prominente Konzerne buhlen offenbar um die Übernahme des US-Fitnessgeräte-Herstellers Peloton. Wie US-Medien berichten, interessieren sich sowohl Nike als auch Amazon für einen Kauf. Die Peloton-Aktie sprang nach den Berichten im nachbörslichen Handel am Freitag um gut ein Viertel auf 31,10 Dollar hoch.

Auch damit war das Papier aber noch weit von seinen einstigen Höchstständen entfernt. Nachdem die teuren Trainings-Bikes von Peloton zum Bestseller in der Anfangszeit der Corona-Pandemie wurden, stand die Aktie vor gut einem Jahr noch bei rund 150 Dollar und Peloton war zeitweise mehr als 50 Milliarden Dollar wert. Zum Schlusskurs vom Freitag waren es nur noch gut acht Milliarden Dollar.

Nike und Amazon angeblich an Peloton interessiert

Die Sportgeräte waren im Lockdown gefragt

Bikes und Laufbänder

Nike könnte mit Peloton den Ausbau seines Geschäfts über den Verkauf von Sportartikeln hinaus beschleunigen: Die Firma bietet neben Bikes und Laufbändern auch Abos für Trainings an. Amazon beschränkte sich im Wellness-Bereich bisher auf einen in den USA erhältlichen Fitness-Tracker, Gerätechef Dave Limp gilt in der Branche aber als ein Fan der Peloton-Bikes, der sie am liebsten selbst erfunden hätte.

Die Überlegungen von Amazon und Nike sind den Berichten zufolge zugleich noch in einem frühen Stadium. Beide hätten noch nicht mit Peloton selbst gesprochen, sondern nur mit ihren Beratern, hieß es dort unter Berufung auf informierte Personen. Angesichts des starken Kurseinbruchs, den Peloton in den vergangenen Monaten an der Börse erlebt habe, gebe es auch andere Interessenten. Die Unternehmen selbst äußerten sich zunächst nicht.

Bei Peloton häuften sich zuletzt die Probleme. Im November musste die New Yorker Firma ihre Umsatzprognose für das noch bis Mitte 2022 laufende Geschäftsjahr drastisch zusammenstreichen - um bis zu eine Milliarde Dollar. Ein Auslöser war, dass Peloton im August den Preis des ursprünglichen Modells seines Trainings-Bikes um ein Fünftel senkte. Die Kunden zogen es danach verstärkt der teureren und für Peloton lukrativeren neuen Version vor. 

Image-Problem

In den vergangenen Wochen bereitete Peloton auch noch ein ungewöhnlichen Image-Problem Kopfschmerzen: In gleich zwei TV-Serien erlitten Figuren Herzinfarkte nach Peloton-Trainings. Das Unternehmen sah sich genötigt, darauf hinzuweisen, dass Aktivität das Herz stärke.

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