Niederlande stützen Air France-KLM mit 3,4 Milliarden Euro

Airfrance-KLM fast schon staatliches Unternehmen
Die Summe kommt zu sieben Milliarden Euro aus Frankreich dazu. Im Gegenzug bekommt das Unternehmen Auflagen.

Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM bekommt wegen der Coronakrise weitere staatliche Unterstützung: Zu den 7 Milliarden Euro der französischen Regierung erhält die stark angeschlagene Airline weitere 3,4 Milliarden Euro vom niederländischen Staat.

Wie Air France-KLM am Freitag mitteilte, setzen sich die 3,4 Milliarden Euro zusammen aus einem Kredit über 2,4 Milliarden Euro, für den der niederländische Staat zu 90 Prozent die Ausfallgarantie übernimmt und einem direkten Darlehen an KLM in Höhe von einer Milliarde Euro.

Auflagen

Der niederländische Staat verlange im Gegenzug das "Engagement der Airline für Nachhaltigkeit", eine höhere Rentabilität, eine Umstrukturierung und einen "Beitrag" der Beschäftigten, teilte KLM mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Zudem hat sich KLM verpflichtet, die Dividendenzahlungen an die Aktionäre auszusetzen, bis die Darlehen zurückgezahlt sind.

Die Hilfen für Air France setzen sich ebenfalls zu 4 Milliarden aus Kreditbürgschaften und zu 3 Milliarden aus Direktkrediten zusammen. Der französische Staat hat die Finanzhilfen an eine gesteigerte Rentabilität geknüpft und verlangt eine deutlich bessere CO2-Bilanz.

Frankreich und die Niederlande halten jeweils 14 Prozent an Air France-KLM. Bei der Airline sind wegen der Coronakrise 95 Prozent der Flüge im zweiten Quartal weggefallen.

Der Konkurrent Lufthansa erhält insgesamt 9 Milliarden Euro staatliche Unterstützung; die Aktionäre hatten dem Rettungspaket am Donnerstag zugestimmt. Für ihre Tochterunternehmen bekommt die Lufthansa darüber hinaus auch Geld von den Regierungen der Schweiz, Österreichs und Belgiens.

Gegen die staatlichen Hilfen für die nationalen Fluggesellschaften klagt der Wettbewerber Ryanair mit Sitz in Irland.

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