Nahe Rekordtief: Wegen Inflation bricht Konsummlaune der Briten ein

Nahe Rekordtief: Wegen Inflation bricht Konsummlaune der Briten ein
GfK-Konsumbarometer hatten erst einmal einen so niedrigen Wert - nämlich während der Finanzkrise.

Die Stimmung der britischen Verbraucher ist im April wegen der starken Inflation fast auf ein Rekordtief gefallen. Das Konsumbarometer brach um sieben auf minus 38 Zähler ein, wie die GfK-Marktforscher am Freitag zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilten. In der knapp 50-jährigen Umfragegeschichte gab es nur einmal einen noch schlechteren Wert, nämlich im Juli 2008 während der globalen Finanzkrise.

Grund für die schlechtere Stimmung ist die hohe Inflation: Die Verbraucherpreise stiegen im März um 7,0 Prozent und damit so stark wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die Notenbank strebt dagegen eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Die Konsumenten wollen wegen der hohen Inflation weniger ausgeben. Eine separate Umfrage des Wirtschaftsprüfers KPMG ergab, dass etwa jeder dritte Brite in diesem Jahr bereits seine Ausgaben gekürzt hat. "Das sind schlechte Nachrichten für das Verbrauchervertrauen", sagte GfK-Experte Joe Staton. "Da kaum Aussicht auf wirtschaftliche Erleichterung am Horizont besteht, können wir nur weitere Rückgänge prognostizieren."

Experten gehen davon aus, dass die Teuerungsrate in diesem Jahr auf neun Prozent zusteuern wird. Die Bank of England (BoE) versucht, die Inflation mit steigenden Zinsen einzufangen. Sie hat seit Dezember dreimal ihren Leitzins angehoben. Für Mai wird ein weiterer Schritt erwartet. Höhere Zinsen machen Kredite für Konsum und Investitionen teurer und können so die Nachfrage und damit den Preisauftrieb dämpfen.

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