Nach Weizen deckelt Indien auch Zuckerexport

Nach Weizen deckelt Indien auch Zuckerexport
Weltgrößter Produzent und zweitgrößter Exporteuer will die Versorgung im eigenen Land sicherstellen

Nach dem Exportstopp für Weizen schränkt Indien auch seine Zuckerausfuhren ein. Wie der weltweit größte Zuckerproduzent und hinter Brasilien zweitgrößte Exporteur am Dienstag ankündigte, wird der Zuckerexport für das derzeitige Wirtschaftsjahr, das noch bis September läuft, auf zehn Millionen Tonnen gedeckelt.

Hintergrund ist nach Angaben der Regierung in Neu Delhi, dass "die einheimische Verfügbarkeit und Preisstabilität" gewährleistet werden soll. Laut Ernährungsministerium wird bei den Zuckerausfuhren in diesem Wirtschaftsjahr ein neuer Höchstwert erwartet. Demnach wurden Verträge über rund neun Millionen Tonnen unterzeichnet und 7,8 Millionen Tonnen bereits verschifft.

Mitte Mai hatte Indien ein Exportverbot für Weizen verhängt, das Ausnahmen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung vorsieht. Grund dafür ist, dass die indische Regierung die Weizenversorgung im eigenen Land sicherstellen will - denn als Folge einer extremen Hitzewelle wird ein deutlicher Rückgang bei der diesjährigen Ernte erwartet. Nach der Ankündigung des Exportstopps war der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ohnehin schon hohe Weizenpreis auf den Weltmärkten weiter gestiegen. Zudem gibt es wachsende Sorge vor zunehmendem Protektionismus.

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