Nach Kritik: Österreicher Stalf zieht sich als CEO von N26 zurück

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Mitgründer der Smartphone-Bank wechselt auf Druck von Investoren in den Aufsichtsrat. Bericht über kritischen BaFin-Bericht.

Die deutsche Digitalbank N26 hat einen Führungswechsel eingeleitet. Der österreichische N26-Mitbegründer Valentin Stalf kündigte an, sich "zeitnah" von seiner Position als Co-CEO aus der operativen Verantwortung zurückzuziehen. Er werde nach einer Übergangszeit in den Aufsichtsrat der Berliner Digitalbank wechseln.

Zuvor hatten Medien wie das Manager Magazin und das Handelsblatt berichtet, dass ein Zwischenprüfungsbericht der deutschen Bankenaufsicht BaFin "verheerend" ausgefallen sei. Dabei soll es unter anderem um die Frage gegangen sein, wie viel Kredit das Institut an seine Kunden vergeben könne. Vor diesem Hintergrund hätten Investoren Druck gemacht, die Führungsspitze N26 zu verändern.

Fintech im Jahr 2013 in Wien gegründet

Stalf hat das Fintech 2013 zusammen mit dem Österreicher Maximilian Tayenthal in Wien gegründet. Sie zogen aber bald mit ihrem Unternehmen nach Berlin. Mit dem Rückzug aus dem operativen Geschäft wird Stalf der Neobank nicht den Rücken kehren. Zusammen halten beide Gründer knapp 20 Prozent der Anteile an N26. Tayenthal bleibt in seinen aktuellen Rollen als Vorstand der N26 Gruppe und Bank.

N26 zählt mit mehr als fünf Millionen Kunden und einem jährlichen Transaktionsvolumen von 140 Mrd. Euro zu den führenden Digitalbanken Europas.  Wegen des Turbo-Wachstums und Sicherheitsmängeln bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erhielt  die Neobank  strenge Auflagen von der BaFin, die zum Teil bereits erfüllt wurden.  

85 Mitarbeiter in Österreich

Das Unternehmen beschäftigt  nach eigenen Angaben 1.500 Mitarbeiter, davon 85 in Wien.  „Insgesamt steht N26 derzeit sehr gut da“, sagt Stalf zur dpa, „wir haben letztes Jahr den Umsatz um 40 Prozent gesteigert. Und jetzt machen wir über eine halbe Milliarde Euro an Umsatz.“   Das zweite Halbjahr werde N26 profitabel abschließen. „Deswegen ist es ein guter Zeitpunkt, diesen Schritt zu machen und diesen Wechsel vorzunehmen.“ 

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