Ablösegerüchte um österreichische Gründer der Direktbank N26

Rund um die von Wienern in Berlin gegründeten Onlinebank N26 gibt es Ablösegerüchte. Laut deutschen Medien, die sich auf Insider berufen, wollen mehrere Investoren der Berliner Neobank N26 die beiden österreichischen Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal nicht mehr an der Unternehmensspitze haben. Das Unternehmen stellt das laut "brutkasten" in Abrede. Die deutsche Finanzaufsicht hat sich die Firma schön öfters genauer angeschaut und erhöht den Druck nun erneut.
Von einer N26-Sprecherin hieß es auf Anfrage der heimischen Start-up-Nachrichtenseite "brutkasten": "Es ist falsch zu behaupten, dass die Gründer auf Druck von Investoren vor der Ablösung stehen." Weiter wollte man sich nicht äußern.

Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf.
Die beiden Gründer und Co-Chefs Stalf und Tayenthal sprechen laut Finanzkreisen, auf die sich das "Handelsblatt" beruft aktuell mit dem Aufsichtsrat und Investoren über einen möglichen Rückzug. Die Kritik an beiden hat Finanzkreisen zufolge vor allem aufgrund einer jüngsten Mängelliste der deutschen Finanzaufsicht BaFin zugenommen. Aus Sicht der BaFin sei N26 nicht in der Lage, weiteres Kundenwachstum angemessen zu managen. Zudem habe N26 zum wiederholten Mal die Vorgaben zur Reduktion von Betrugsfällen nicht eingehalten.
Viele Baustellen in deutschen Medien kolportiert
Die BaFin hat bei einer Sonderprüfung im vierten Quartal 2024 erneut Schwachstellen unter anderem in den internen Kontrollsystemen festgestellt, so das "Handelsblatt". Laut "WirtschaftsWoche" beanstandet die Aufsicht auch Mängel im Immobilienkreditgeschäft der niederländischen Tochter Neo. N26 hatte bereits in der Vergangenheit Probleme mit der BaFin, die unter anderem zu einer erzwungenen Wachstumsbeschränkung auf maximal 50.000 neue Kunden pro Monat führten, die erst 2024 aufgehoben wurde.
Zweitens sollen die Investoren laut "manager magazin" nicht mit der Performance der Neobank zufrieden sein - etwa im Vergleich zu Langzeit-Konkurrent Revolut aus dem Vereinigten Königreich. Sowohl bei den Kundenzahlen als auch bei den Umsätzen liegt N26 in diesem Rennen weit zurück. Während das Berliner FinTech im Herbst 2024 erstmals ein positives Quartal verkündete, erzielt Revolut bereits Milliardengewinne.
BaFin erhöht Druck erneut
In der Tat erhöhe die BaFin den Druck nun erneut, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwochabend im Voraus. Unter anderem erwäge die BaFin, zwei Geschäftsleiter von N26 zu verwarnen. Zurückzuführen sei das auf die erwähnte Sonderprüfung. Die BaFin wollte sich dazu nicht äußern. Ein N26-Sprecher erklärte dazu, die Bank sei regelmäßig und zu einer Vielzahl an Themen im Austausch mit der Aufsicht, darunter zu den Ergebnissen von Routineprüfungen. "Sollten im Rahmen dieses Austauschs Punkte adressiert werden, die eine genauere Betrachtung erforderlich machen, nehmen wir uns dieser Themen schnellstmöglich und in vollem Umfang an", sagte er.
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