Jysk profitiert vom Kika-Aus und will 15 neue Filialen aufsperren

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Dänisches Einrichtungshaus steigert Vorjahresumsatz um 12 Prozent. Kritik an Marktmacht von XXXLutz.

Das dänische Einrichtungshaus Jysk hat entgegen dem Branchentrend im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende August) den Umsatz in Österreich um 12,6 Prozent auf 137,2 Mio. Euro gesteigert. Die höchsten Umsätze wurden mit Möbeln (20 Prozent Anteil) und Matratzen (18,9 Prozent) erzielt. 

Dabei profitierte das Unternehmen auch vom Aus der Möbelkette Kika-Leiner, wie Jysk-Österreich-Chef Sandor Szimeiszter am Mittwoch bei einem Pressegespräch bestätigte. "Kika hinterließ viel Geld am Markt", sagt Szimeiszter mit Verweis auf den Kika-Umsatz von rund 600 Mio. Euro. Auch die Zahl der Kunden sei dadurch um 11,5 Prozent auf 2,9 Millionen gestiegen.

Jysk nutzte die Chance am Markt und zog auch mit kleineren Shops in ehemalige Kika-Standorte ein, etwa in Ried im Innkreis.  An weiteren Standorten sei man durchaus interessiert, so der Jysk-Chef, der die Zahl der eigenen Filialen in den nächsten zwei Jahren um 15 auf 108 aufstocken möchte. Potenzial sieht er vor allem in den Städten Wien, Graz, Linz und Innsbruck. "In Budapest haben wir 15 Shops, in Wien erst fünf, da könnten durchaus noch mehrere dazu kommen", kündigte Szimeiszter an. Der Ungar ist neben Österreich auch für die Märkte in Ungarn und Griechenland verantwortlich.

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 Jysk-Österreich-Chef Sandor Szimeiszter 

25-Jahr-Jubiläum in Österreich

Der bis 2020 als Dänisches Bettenlager bekannte Händler feiert heuer sein 25-Jubiläum in Österreich. Seither wurden hierzulande rund 1,49 Millionen Matratzen verkauft. Das Sortiment wurde inzwischen mit Textilien, Klein- und Gartenmöbeln erweitert. Küchen werden auch weiterhin keine verkauft. Vöcklabruck war die erste Auslands-Niederlassung des von Deutschland aus agierenden Dänischen Bettenlagers, einem Schwesterunternehmen des Familienunternehmens Jysk mit Sitz in Aarhus/Dänemark. Das von Lars Larsen 1979 gegründete Einrichtungshaus ist heute mit 3.300 Filialen und Webshops in 49 Ländern aktiv. In Österreich sind 705 Mitarbeiter/innen aus 26  Nationen beschäftigt, der Frauenanteil liegt bei 82 Prozent.

"Größe von XXXLutz ist nicht normal"

Kritik übte Szimeiszter an der hohen Marktkonzentration im heimischen Möbelhandel durch die beiden dominanten Player XXXLutz und Ikea: "Die Größe von Lutz ist nicht normal." In kaum einen anderen Land gebe es eine solche Marktdominanz. Gegen die beiden großen Ketten wolle man mit klarer Sortimentsführung, effizienten Prozessen und mehr Kundennähe punkten. Partnerschaften mit österreichischen Produzenten wie der Matratzenmarke Optimo werden weiter ausgebaut. 

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