Millionenpleite mit Solarmodul-Folien

Symbolbild
Das Unternehmen hat 7,65 Millionen Euro Schulden und strebt einen Sanierungsplan an. Mitarbeiterzahl wird halbiert.

"Der Grund für die aktuelle Krise ist, dass der Markt für Photovoltaik-Technologie, entgegen der bestehenden Prognosen, sich für das Wirtschaftsjahr 2018 nur schwach entwickelte. Ein Grund für diese schwache Marktentwicklung ist der Mitbewerb aus China, welcher mit Niedrigpreisen zu einem Preisverfall für die Photovoltaiktechnologie am Weltmarkt geführt hat", heißt es im Sanierungsantrag. "Das schuldnerische Unternehmen konnte deshalb die eigenen wirtschaftlichen Ziele, insbesondere Umsatzziele, nicht erreichen und wurden Verluste realisiert. Gespräche mit Hauptlieferanten hinsichtlich einer möglichen Stundung offener Forderungen konnten letztlich nicht positiv finalisiert werden."

Die Isovoltaic Solinex GmbH mit Sitz in Lebring, Steiermark, hat laut Rene Jonke vom KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht für ZRS Graz beantragt. 38 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen, die Hälfte soll ihren Arbeitsplatz verlieren. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Kunststofffolien, vor allem von Rückseitenfolien für Photovoltaikmodule. Es gehört zu 60 Prozent der PEREZ Holding GmbH, den Rest hält die Ring Renewables GmbH. Geschäftsführer sind seit 26. März 2018 Thomas Rossegger und Matthias Meinl.

Schulden und Vermögen

Die Schulden (zu Liquidationswerten) werden laut Creditreform mit 7,65 Millionen Euro beziffert, davon entfallen drei Millionen Euro auf Banken, 1,426 Millionen Euro auf Lieferanten und 1,842 Millionen Euro auf verbundene Unternehmen und 1,02 Millionen Euro auf Rückstellungen (für Pensionen usw). Die Bankverbindlichkeiten sind in Höhe von 713.800 Euro besichert.

Das Vermögen (Liquidationswert) wird mit rund 1,96 Millionen Euro beziffert, abzüglich der Pfandrechte bleiben davon aber nur 1,415 Millionen Euro.

Die Zukunftspläne

"Die Antragstellerin hat bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität des Unternehmens eingeleitet, wie unter anderem Reduktion der Kosten für sonstige betriebliche Ausgaben, Abbau des Personalstandes auf 19 Mitarbeiter, Senkung der Rohmaterialkosten und Abschluss von Liefervereinbarungen für das Jahr 2019 mit ausgewählten Großkunden", heißt es weiter. "Das Erfordernis für den Sanierungsplan (20 Prozent Quote) soll zum Großteil aus der Unternehmensfortführung erwirtschaftet werden." Nachsatz: "Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird kurzfristig beurteilen, ob das Unternehmen ohne weiteren Schaden für die Gläubiger weiter betrieben werden kann."

So muss geklärt werden, ob die Hausbank tatsächlich abgetretene offene Forderungen freigibt, die zur Finanzierung des Fortbetriebs erforderlich sind, wie das Unternehmen angibt. Zugleich erhofft man eine "Neugewährung eines Kontokorrentkredites".

Die Historie

Laut Firmencompass wurde das Unternehmen Isovoltaic Solinex GmbH erst 17. Juli 2017 gegründet und übernahm am 26. März 2018 den Teilbetrieb CPO Folien von der Isovoltaic AG. Letztere wurde im Juni 2018 in Teleos GmbH umbenannt. Die Teleos gehört zu 94 Prozent der Perez Holding GmbH, der Rest Thomas Rossegger.

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