Millionenpleite der Waagner-Biro Brückenbau

Millionenpleite der Waagner-Biro Brückenbau
Am Freitag wurden 40 Leute zur Kündigung angemeldet. Die Sparte soll verkauft werden.

Das Firmenreich des traditionsreichen Anlagenbauers Waagner-Biro zerfällt weiter: Nach der Konzernmutter WBAG und der Tochter SBE Alpha AG musste jetzt auch die Brückenbau-Sparte Waagner-Biro Bridge Systems ein Sanierungsverfahren beantragen.

"Vom Insolvenzverfahren sind rund 125 Gläubiger und 40 Dienstnehmer betroffen", bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverein Creditreform dem KURIER. Die Löhne und Gehälter wurden bis September 2018 bezahlt. Die Sparte soll jedenfalls kurzfristig verkauft und damit weitergeführt werden.

"Das Unternehmen verfügt akut über keine freie Liquidität", heißt es im Antrag aus der renommierten Anwaltskanzlei Kosch & Partner. "Allerdings ist es gelungen, von einigen Banken eine Zusage für eine Fortführungsfinanzierung zu erhalten."

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden mit 72,6 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 26,3 Millionen Euro auf abgegebene Garantien. Die Aktiva bestehen aus 43.000 Euro Bankguthaben. Die halbfertigen Projekte (7,1 Millionen Euro) müssen mit den entsprechenden Anzahlungen gegengerechnet werden. Die lagernden Brückenmodule sollen im Zerschlagungsfall maximal fünf Millionen Euro Erlös erzielen.

Als Insolvenzursache wird ein Hubbrücken-Projekt ins Feld geführt, bei dem einige Positionen strittig sein sollen. Das heißt: Es wurden die ausstehenden Zahlungen von der Bridge Systems eingeklagt.

Laut AKV und KSV1870 will das Unternehmen den Gläubigern 20 Prozent Quote anbieten.

 

Um den beabsichtigten Verkauf gesichert durchführen zu können, hat die Waagner-Biro Bridge Systems AG heute ein Sanierungsverfahren angemeldet, teilte die Masseverwalterin mit. Ansprüche der betroffenen Mitarbeiter seien über den Insolvenzentgeltfonds (IEF) gesichert.

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