Milliardenzukauf bei Nestle im Gesundheitsgeschäft
Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle baut sein Gesundheitsgeschäft mit einem Milliardenzukauf aus. Rund 2 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) will sich der Weltmarktführer die vollständige Übernahme der US-Firma Aimmune Therapeutics kosten lassen, an der die Schweizer bereits beteiligt sind.
Aimmune entwickelt und vermarktet Therapien zur Behandlung lebensbedrohlicher Lebensmittelallergien, wie Nestle am Montag mitteilte. Die Aimmune-Aktionäre sollen 34,50 Dollar je Aktie erhalten, entsprechend einer Prämie von 174 Prozent gegenüber dem Schlusskurs am 28. August 2020. Finanzieren will Nestle die Transaktion, die im vierten Quartal abgeschlossen werden soll, mit liquiden Mitteln.
Nestle ist im Jahr 2016 erstmals bei Aimmune eingestiegen und hat die Beteiligung sukzessive ausgebaut - zuletzt im Jänner dieses Jahres: Die Nestle-Tochter Nestle Health Science (NHSc) hält inzwischen bereits ein Viertel der Aktien im Wert von 473 Millionen Dollar.
Das Unternehmen aus Brisbane, Kalifornien, hat Nestle zufolge mit Palforzia die einzige von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassene Behandlung zur Verringerung der Häufigkeit und Schwere von Erdnussallergie, einschließlich Anaphylaxie, bei Kindern im Alter von 4 bis 17 Jahren.
NHSc-Chef Greg Behar traut dem Mittel mehr als eine Milliarde Dollar Jahresumsatz zu. Die Zulassung in der EU erwartet er bis Jahresende, wie er zur Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Nestle zufolge leiden weltweit bis zu 240 Millionen Menschen unter einer Lebensmittelallergie, wobei eine Erdnussallergie am häufigsten auftritt. Der Kauf von Aimmune soll sich 2021 positiv auf das organische Wachstum des Konzerns auswirken und ab 2022/23 einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis leisten. Insgesamt bewertet die Transaktion Aimmune mit 2,6 Milliarden Dollar.
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