Milka-Tafeln werden kleiner

Angesichts des gestiegenen Kostendrucks reduziert der US-Konzern Mondelez den Inhalt einiger seiner Milka-Tafeln. Der Anstieg der Kakaopreise sowie die hohen Kosten für Energie, Verpackung und Transport führten dazu, "dass die Herstellung unserer Produkte weiterhin sehr viel teurer ist", erklärte Mondolez am Donnerstag.
"Infolge dieses schwierigen Umfelds mussten wir die Entscheidung treffen, das Gewicht einiger unserer Milka Tafeln, sowohl im Standard- als auch im Großtafelsegment, anzupassen". Das Unternehmen bestätigte damit einen Bericht der Lebensmittel Zeitung.
Diese Sorten sind betroffen
Die Maßnahme betrifft unter anderem die Sorten Alpenmilch, Noisette, Zartherb und Weiß, deren Inhalt von 100 Gramm auf 90 Gramm schrumpft.
Auch das Gewicht mehrerer Großtafeln wird von bisher 270 Gramm auf 250 Gramm reduziert. Bei einigen Sorten wie Dark Milk, Luflée oder Oreo Sandwich lag der Inhalt bereits zuvor bei weniger als 100 Gramm.
Mondolez betonte, Änderungen von Produktgrößen würden "sehr sorgfältig" abgewogen und nur vorgenommen, "wenn es unvermeidbar ist".
Preis für Kakao stark gestiegen
Die Kakaopreise an der New Yorker Rohstoffbörse hatten sich im vergangenen Jahr um 161 Prozent erhöht. Mitte Dezember stiegen sie auf einen Rekord von 10.100 Dollar (9.715 Euro) pro Tonne. Schon 2023 waren die Kakaopreise um 70 Prozent gestiegen.
Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli kündigte kürzlich angesichts der hohen Kosten für Kakao Preiserhöhungen für seine Produkte an.
Schwieriges Jahr für Ritter Sport
Der deutsche Schokoladehersteller Ritter Sport ist im Jahr 2024 trotz schwieriger Rahmenbedingungen nach eigenen Angaben gewachsen. Der Umsatz betrug 605 Mio. Euro, nach 561 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die Firma am Donnerstag mit. Konkrete Angaben zum Gewinn machte das Familienunternehmen, das auch im Burgenland einen Standort in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt Umgebung) hat, nicht.
Die Ertragslage sei aber nicht zufriedenstellend, hieß es. Hintergrund war unter anderem der hohe Kakaopreis.
Die Exportquote stieg auf über 60 Prozent. Ein Plus beim Umsatz wurde in wichtigen Auslandsmärkten wie Großbritannien, Italien und Österreich sowie außereuropäischen Märkten wie den USA und China erzielt. Zum Markt in den USA formulierte Geschäftsführer Andreas Ronken ehrgeizige Ziele: "Wir wollen in fünf bis sechs Jahren dort eine führende Marktposition erreicht haben und unter den Top fünf sein." Dazu wurde eine Vertriebstochter gegründet.
Firma verkauft weiter in Russland
Der nach Deutschland größte Absatzmarkt war auch 2024 Russland, der dortige Umsatz war stabil, wie ein Sprecher mitteilte. Ritter Sport war nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 stark dafür in die Kritik geraten, weiter Schokolade nach Russland zu liefern. Das Unternehmen hatte den Schritt unter anderem mit Auswirkungen für die Produktion begründet, wovon letztlich auch die Kakaobauern in Westafrika, Mittel- und Südamerika betroffen wären.
Das Unternehmen beschloss, nicht mehr in den russischen Markt zu investieren, Werbung zu stoppen und den Gewinn aus Russland an humanitäre Hilfsorganisationen zu spenden. 2024 handelt es sich nach Angaben eines Sprechers um gut 200.000 Euro.
Kommentare