Zu Besuch in der "Wissenschaftsstadt der Zukunft" in Malaysia

Mehrere Personen in Schutzanzügen gehen in einer Fabrik entlang von Maschinen.
Der Kulim Hi-Tech-Park in Malaysia buhlt als das bessere China um Investoren. Mit Erfolg.

„Günstige Energie, günstiges Personal, günstiges Land“: So bringt Österreichs Wirtschaftsdelegierter Reinhart Zimmermann die Standortvorteile Malaysias auf den Punkt. Neben (Palm)öl und Gas zählt die Mikroelektronik zum wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes. Mit langer Tradition. 

Das AT&S-Gebäude mit blauen Glasfenstern unter einem bewölkten Himmel.

AT&S-Campus im Hi-Tech-Park in Kulim

Der Standort des neuen AT&S-Campus, der Kulim Hi-Tech-Park (KHTP) in der Provinz Kedah im Nordwesten der malayischen Halbinsel,  wurde bereits 1996 errichtet und war der erste seiner Art in Malaysia. Er ist Teil der Wirtschaftsstrategie des Landes, mit Hochtechnologie die industrielle Wertschöpfungskette von Malaysia zu verbessern. Erst vor wenigen Jahren wurde die „Science City of the Future“ (Wissenschaftsstadt der Zukunft), wie KHTP genannt wird, um eine riesige Fläche erweitert.  „Wir werden immer mehr zum Highend-Technologiecenter“, sagte der oberste Park-Manager  bei der AT&S-Werkseröffnung. Sieben Prozent des Weltmarktes in der Mikroelektronik stammt aus Kulim.

40 Firmen, 35.000 Beschäftigte

Mehr als 40 namhafte Technologie-Unternehmen haben sich dort mit Produktionen niedergelassen, darunter Chipriese Intel, Infineon, Fuju oder Panasonic.  Fast 35.000 Menschen arbeiten in den Fabriken. 80 Prozent von ihnen sind hochqualifiziert. „Länder wie Philippinen oder Tunesien sind vielleicht billiger, aber sie können bei weitem nicht das Umfeld wie Kulim bieten“, erläutert Zimmermann. 

Ein Mann mit Brille und Anzug steht vor einem Gemälde.

Reinhart Zimmermann, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Malaysia

Die nationale Ansiedelungsagentur verstehe sich als One-Stopp-Shop in allen Angelegenheiten, auch in Personalfragen. Woanders, auch in Österreich, sei es nur schwer möglich,Tausende gut ausgebildete Mitarbeiter für ein neues Werk zu finden. Auch die Energie sei hier günstiger als in Europa.

Infineon baut kräftig aus

Nicht nur AT&S, auch Infineon investiert kräfitg in Kulim, wo sich die erste Wafer-Fertigungsstätte Asiens befindet. Um 5 Mrd. Euro entsteht dort die weltweit größte Fabrik für Siliziumkarbid (SiC)-Leistungshalbleiter auf 200-Millimeter-Wafern, gab Infineon Mitte 2023 bekannt. Geringere Bau- und Personalkosten würden für Malaysia sprechen, begründete  Infineon-Chef Jochen Hanebeck

Ein Mann mit Brille hält einen Wafer von Infineon in der Hand.

Infineon-Chef Hanebeck

Auch die Kunden kämen zunehmend aus China, etwa SAIC, Chery oder die führenden chinesischen Solar-Hersteller.  SiC-Halbleiter  werden vor allem für das schnelle Laden von E-Autos oder den Betrieb von Windrädern eingesetzt.   Infineon Kulim kooperiert eng mit dem Standort Villach, ein Großteil der heimischen Exporte nach Malaysia entfällt auf Chip-Komponenten. 

Auch ams Osram hat eine Produktion hier. Osram hat sich hier schon vor längerer Zeit hier niedergelassen, auch kleinere Zulieferbetriebe folgten den Konzernen. Die „Österreich-Community“  wird immer größer. Die vielen Expats von Kulim finden in der Retortenstadt alles vor, was sie zum Leben und auch zum Urlaub machen, benötigen:  Internationale Schulen ebenso wie  einen  27-Loch-Golfplatz.

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