Obmann der Metalltechnischen Industrie: "Haben hohe Durchschnittslöhne"

In der ZIB 2 erklärte Christian Knill, Obmann der Metalltechnischen Industrie und Chefverhandler der Arbeitgeberseite, die Hintergründe zum überraschend schnellen Kollektivvertragsabschluss für die Metaller. Knill führte das auf vorbereitende Gespräche mit den Gewerkschaften und die negativen Erfahrungen langwieriger Verhandlungsrunden in der Vergangenheit zurück. "Es interessiert niemanden mehr, dass wir da wochenlang öffentlich herumstreiten", so Knill.
Knill begründete den Abschluss, der deutlich unter der Inflationsrate liegt, mit der angespannten Lage der Branche: In den vergangenen zwei Jahren seien bereits 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, viele Betriebe würden Umsatzrückgänge und hohe Kosten beklagen. Zwar hätten rund 40 Prozent der Unternehmen zuletzt steigende Umsätze erzielt, doch gleichzeitig rechneten ebenso viele heuer mit Verlusten.
Knill verwies darauf, dass die Lohnsteigerungen der vergangenen Jahre in Österreich weit über jenen in Deutschland gelegen hätten – 22,5 Prozent gegenüber 9 Prozent. Dies habe die Wettbewerbsfähigkeit belastet. Mit dem aktuellen Abschluss sei es gelungen, "zumindest nicht weiter an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren".
Gewinne als Voraussetzung für Investitionen
Auf die Kritik, Arbeitnehmer müssten Reallohnverluste hinnehmen, während Betriebe Gewinne erzielten, entgegnete Knill, Unternehmen bräuchten Gewinne, um zu investieren und langfristig bestehen zu können. Zudem betonte er die vergleichsweise hohen Durchschnittslöhne der Branche: 4.100 Euro für Arbeiter, 5.700 Euro für Angestellte.
Knill sieht den Abschluss auch als Signal für andere Branchen und vor allem für die öffentliche Hand, angesichts der weiterhin hohen Inflation in Österreich. "Es gilt, dass jeder jetzt einen Beitrag dazu leistet", sagte er.
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