Ex-Meinl-Bank-Chef Weinzierl sitzt in Brooklyn im Gefängnis

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Peter Weinzierl sitzt in New York in U-Haft. Dem ehemaligen Meinl-Bank-Chef wird auf Geldwäsche beruhende Steuerhinterziehung vorgeworfen.
  • Peter Weinzierl, Ex-Chef der Meinl Bank, wegen Geldwäsche in New York in U-Haft.
  • US-Justiz lehnt Kaution ab, nächste Anhörung am 20. Mai.
  • Vorwurf: Geldwäsche und Steuerhinterziehung im Odebrecht-Skandal, drohen bis zu 60 Jahre Haft.

Peter Weinzierl, ehemaliger Chef der Meinl Bank, sitzt seit Freitag in einer Strafvollzugsanstalt in New York in Untersuchungshaft, berichtet der Standard. Die US-Justiz habe seinen Antrag auf Kaution abgelehnt, sie sehe eine hohe Fluchtgefahr. Er sei ins Bundesgefängnis in Brooklyn gebracht worden. Der Banker war zuvor von Großbritannien an die USA ausgeliefert worden.

Die nächste Anhörung Weinzierls werde am 20. Mai stattfinden, berichtet die Tageszeitung am Sonntag in ihrer Online-Ausgabe mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Bloomberg. Weinzierls US-Anwalt habe keine Stellungnahme abgegeben. Dem ehemaligen Bankchef drohen bis zu 60 Jahre Haft.

Vorwurf der Geldwäsche

Weinzierl werde auf Geldwäsche beruhende Steuerhinterziehung vorgeworfen. Über die einstige Tochter der Wiener Meinl Bank, der Meinl Bank Antigua, sollen im Rahmen des Odebrecht-Skandals jahrelang Bestechungsgelder in der Höhe von rund 170 Mio. Dollar geflossen sein. 

Rund um die Causa Odebrecht ermittelt auch die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) seit Jahren, hier ist Weinzierl einer der Beschuldigten. Der Banker beteuerte stets seine Unschuld.

Weinzierl wurde 2021 in Großbritannien verhaftet. Seine britischen Anwälte gaben laut Bloomberg an, ihr Mandant sei von einem US-Spion dazu „gelockt“ worden, mit dessen Privatjet nach London zu fliegen. Weinzierl wurde auf einem Flugplatz festgenommen und hinterlegte später eine Kaution, um seine Freilassung zu erwirken, während er gegen die Auslieferung an die USA kämpfte.

Fluchtgefahr

Weinzierl verlor schließlich den Auslieferungskampf und wurde am Donnerstag in die USA geflogen. Weil ein "Fluchtrisiko" besteht, bestanden die Staatsanwälte darauf, dass der Österreicher ohne Kaution in Haft bleiben muss. „Diese Auslieferung war mit einem jahrelangen Kampf verbunden, den der Angeklagte auf Schritt und Tritt ausfocht“, wird Staatsanwalt Jonathan Siegel in dem Bloomberg-Artikel zitiert.  

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