Marinomed schreibt trotz Boom für Virenblocker weiter Verlust

Marinomed-CEO Andreas Grassauer.
Nach einem Umsatzanstieg um die Hälfte ist der Verlust nach neun Monaten auf 4,8 Mio. Euro gesunken.

Das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed sieht sich als Profiteur der Virenangst in der Coronapandemie, jedenfalls bei den Verkaufszahlen. Besonders gut verkauften sich seine Virenblocker. In den ersten drei Quartalen stieg der Umsatz um 53 Prozent auf 5,1 Mio. Euro, im dritten Quartal allein um 68 Prozent.

Hohe Forschungs- und Entwicklungskosten bescheren allerdings weiter Verluste. Sie sind bis Ende September 2020 aber geringer ausgefallen als im Jahr zuvor.

Das Neunmonatsergebnis verbesserte sich auf -4,8 Mio. nach -6,2 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Treiber der Entwicklung ist das Marinomed-Produkt Carragelose, das laut Laborbefunden gegen zahlreiche respiratorischen Viren wirkt und auch das neue SARS-CoV-2 Virus neutralisiert. Klinische Studien dazu sollen das nun beweisen.

Sollte eine geplante klinische Phase-IV-Studie an Klinikpersonal, das an COVID-19 erkrankte Patienten versorgt, zeigen, dass eine vorbeugende Behandlung mit Carragelose die Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion und anderer viraler Atemwegserkrankungen verringern kann, würden sich weitere Umsatzmöglichkeiten ergeben.

Entsprechend der guten Entwicklung ist auch der Ausblick von Marinomed positiv. Dank guter Auftragslage ist eine starke Umsatzentwicklung zu erwarten. Heuer wird es aber weiter Verluste geben, "mittelfristig" dann Gewinne.

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