Mangel an Lkw-Fahrern beschert Großbritannien leere Regale

CO2-Ausstoß neuer Lkw muss bis 2030 gesenkt werden
Brexit führte zum Exodus von rund 20.000 europäischen Fahrern.

Ein massiver Mangel an Lastwagenfahrern sorgt in Großbritannien zunehmend für Probleme. Das hat laut Rod MacKenzie, Chef des Logistikverbandes Road Haulage Association, auch mit dem Brexit zu tun: Etwa 20.000 europäische Fahrer seien seitdem nicht mehr in Großbritannien tätig, weil sie seit dem EU-Austritt das Land verlassen hätten. In britischen Supermärkten sind große Lücken in den Regalen seit Wochen nicht zu übersehen.

"Wir sind in Schwierigkeiten", sagte MacKenzie der Deutschen Presse-Agentur. "Und es wird noch schlimmer werden. Wir steuern auf die geschäftigste Zeit des Jahres zu. Es ist keine Besserung in Sicht." Das British Retail Consortium bestätigte "geringfügige Störungen in den Lieferketten". Auch von einer der größten britischen Supermarktketten, Tesco, hieß es, man erlebe sporadische Störungen aufgrund des branchenweiten Mangels an Fahrern.

Engpässe bei bestimmten Produkten

Das führe dazu, dass es bei einigen bestimmten Produkten Engpässe gebe. Die Kette Sainsbury's verweist darauf, dass zwar einzelne Produkte fehlen könnten, aber man dennoch eine große Auswahl habe. Auch Tankstellen oder Fabriken, die ihre Produktion aussetzen müssten, sind betroffen.

"Alles, was wir in Großbritannien bekommen, kommt auf der Tragfläche eines Lastwagens zu uns", so MacKenzie. Insgesamt fehlten aktuell rund 100.000 Fahrer. Man brauche kurzfristige Visa für Fahrer aus der EU und die Ausbildung müsste stärker subventioniert werden. Die Regierung verweist aber auf das Ende der Freizügigkeit für EU-Bürger nach dem Brexit und ruft britische Firmen auf, Briten zu engagieren.

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