Manager noch immer auf der Suche nach den Fachkräften

Wieder einmal hatte man sich für einige Tage in Lech am Arlberg getroffen, um über Zukunftsthemen zu diskutieren. Organisiert von dem Genetiker Markus Hengstschläger und Christoph Brunner vom „Lech Zürs Tourismus“. Diesmal ging es bei „Impact Lech“ um die Zukunft des mobilen Menschen. Darunter auch das trotz steigender Arbeitslosigkeit noch immer brennende Thema, wie man zu den gewünschten Fachkräften kommt und diese dann auch behält. Verbunden mit der Frage, ob die Migration dafür ein Lösungsansatz sein kann.

Während Migrationsexperte Gerald Knaus überhaupt darüber referierte, wie Europa mit dem Migrationsproblem umgehen sollte – „Ich plädiere für glaubwürdige europäische Strategien, die Kontrolle schaffen, ohne den Rechtsstaat und die Menschenrechte zu gefährden“ –, referierten ÖBB-Vorständin Silvia Angelo und Post-Vorstand Peter Umundum, wie sie mit dem Mitarbeiter-Recruiting umgehen. Die Migration spielt da eine Rolle, auch wenn es nicht in erster Linie um den Asylbereich geht.
Suche im Ausland
Die ÖBB sucht ja in den kommenden Jahren Tausende neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese müssen auch alle ausgebildet werden, weil die speziellen Fachkenntnisse für den Bahnverkehr („Das ist eine eigene Sprache“) nur innerhalb der ÖBB erworben werden können. Wenn es dann darum geht, diese Mitarbeiter zu halten, geht es sehr viel um das innerbetriebliche Klima. Silvia Angelo: „Auch die Führungskräfte müssen sich da ändern.“
Recruiting-Offensiven gibt es nicht nur im Inland, wobei sowohl ÖBB als auch Post zur Kenntnis nehmen müssen, dass im Osten Österreichs leichter Arbeitskräfte zu finden sind als im Westen. Gesucht wird auch in anderen europäischen Ländern. So liegt derzeit bei den ÖBB etwa ein Fokus auf Spanien.
Kritik an Nostrifizierung
Andreas Klauser, CEO der Firma Palfinger, übte Kritik daran, wie teilweise am österreichischen Arbeitsmarkt mit ausländischen Kräften umgegangen wird. Sein Negativbeispiel: In der Corona-Zeit wären viele Arbeitskräfte in ihre Heimatländer am Balkan zurückgekehrt und am Ende der Pandemie nicht mehr nach Österreich gekommen.
Grundsätzlich wurde von allen Seiten konstatiert, dass die Rot-Weiß-Rot-Karte für Kräfte aus dem Ausland schon sehr verbessert worden sei. Es gebe aber noch immer zu viele Hürden. Rechtsanwalt Martin Schiefer etwa ließ auf dem Podium seinem Ärger freien Lauf, dass die Nostrifizierung von Pflegekräften noch immer im Argen liege.

Markus Hengstschläger.
Bei der Fachkräfte-Diskussion saß auch Jochen Borenich, Vorstand von Cancon, der die zukünftige Rolle der Künstlichen Intelligenz in die Diskussion einbrachte. Mit dem Hinweis auf sogenannte KI-Agenten, die schon jetzt bestimmte Tätigkeiten übernehmen können.
Fragen an Jürgen Klopp
Ein Markenzeichen von Impact Lech ist, dass Schnittstellen mit allen möglichen Bereichen gesucht werden – nicht nur innerhalb der Wirtschaft. Da hatte man diesmal zwei Sportgrößen im Programm: Skistar Lindsey Vonn und Fußballtrainer Jürgen Klopp.
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