Der vormalige Ticketverkäufer wird als Choleriker beschrieben, der oft laut werde und intern herrisch auftrete. Zelenka kam 2022 nach dem Abgang von Wolfgang Fischer (zur DDSG) von der kleinen Wien Ticket, einer Tochter der Stadthalle und der Vereinigten Bühnen.
Die schlechte Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als kürzlich sechs Mitarbeiter gekündigt wurden, zwei davon mit Änderungskündigung. Es habe sich nicht um betriebsnotwendige, sondern um willkürliche Kündigungen von Mitarbeitern gehandelt, die Zelenka nicht zu Gesicht gestanden seien, hört man aus der Mannschaft. „Im Wirtschaftsleben muss man sich mitunter von Mitarbeiter*innen trennen“, kommentiert die Pressestelle. Zur Stimmungslage meint man, es habe zu vielen Veränderungen, Anpassungen und Optimierungen „viel positives Feedback“ gegeben. Weder Belegschaft noch Betriebsrat hätten konkrete Fälle an die Geschäftsführung herangetragen. Derzeit werken in der Stadthalle 139 Beschäftigte, die Zahl der Mitarbeiter sei zuletzt sogar leicht gewachsen.
Wie Zelenka mit Geschäftsführer-Kollegin Carola Lindenbauer umgeht, 44, grenze an Mobbing, wird im Unternehmen beobachtet. Die Managerin musste einige Bereiche abgeben. Nach außen hin tritt Zelenka auf, als wäre er alleiniger Chef der Stadthalle und nicht einer von zwei Geschäftsführern. Offiziell wird freilich kalmiert, die Zusammenarbeit funktioniere gut, der Umgang sei wohlwollend und wertschätzend.
Irritiert sind mittlerweile auch Veranstalter, die Kunden der Stadthalle. Der für sie zuständige Mitarbeiter hätte ebenfalls gekündigt werden sollen, es wurde daraus eine Änderungskündigung. Zelenka verhandle mit den Kunden „nicht auf Augenhöhe“, sagt ein verärgerter Veranstalter. Wie man aus Branchenkreisen hört, sollen Veranstalter Beschwerden bei der Wien Holding überlegen.
Auf Unmut stießen auch die Pläne von Zelenka für ein Großraumbüro. Die Kosten für den Umbau hätten sich auf rund drei Millionen Euro belaufen. Es gebe keinen genehmigten Umbau, ein Antrag auf Genehmigung einer Sanierung sei weder für 2022 noch 2023 gestellt worden, betont die Pressestelle.
Stimmt schon, soweit kam es nämlich gar nicht. Aufsichtsrat und Wien Holding erklärten dem Vorhaben im Vorhinein eine Absage. Weil es wohl wenig sinnvoll sei, jetzt umzubauen, wenn die Stadt eine neue Eventhalle in St. Marx plane. Dieses Großprojekt wächst sich übrigens, wie der KURIER bereits berichtete, gerade zum nächsten Problemfall der Stadt Wien aus.
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