MAN-Warnstreik: "Steyr hat das nicht verdient"

Protestmarsch in Steyr im Oktober (Archivbild)
Laut Betriebsrat mindestens 4.000 Teilnehmer. 2.300 Jobs sollen abgebaut werden.

Laut Betriebsrat mindestens 4.000 Leute haben am Donnerstag in Steyr gegen die drohende Schließung des MAN-Werks protestiert. Lautstark und mit Unterstützung zahlreicher Sympathisanten hielten die Beschäftigten einen Warnstreik samt "öffentlicher Betriebsversammlung" am Stadtplatz ab, um sich gegen den möglichen Verlust von 2.300 Jobs zu wehren. "Das hat Steyr nicht verdient", war auf Plakaten zu lesen.

Die Belegschaft marschierte um 12 Uhr vom Werksgelände in Richtung Stadtplatz, wo sie eine halbe Stunde später einzog und unter Applaus u.a. von Kollegen der voestalpine und von BMW empfangen wurde. Der Protestmarsch wollte scheinbar nicht enden, laute Hupen und Tröten unterstützten die Demonstranten akustisch. "Die Eigentümer treibt nur die Gier, deshalb kämpfen wir heute hier", war etwa auf einem Banner der Gewerkschaft PRO-GE zu lesen.

25 Bürgermeister der Region hätten sich solidarisiert, die MAN Belegschaft führe den Kampf nicht allein, sagte Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ) zu Beginn. Diktatorische Abgehobenheit habe es noch nie bei MAN gegeben, das habe die Belegschaft nicht verdient, so der Stadtchef wörtlich. Zur Kundgebung wurden u.a. auch GPA-djp-Vorsitzende Barbara Teiber, PRO-GE-Vorsitzender Rainer Wimmer, SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner, Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) sowie Soziallandesrätin und SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer erwartet.

Im September hatte das Management des MAN-Konzerns die Standort- und Beschäftigungsgarantie für Steyr mit seinen 2.300 Mitarbeitern aufgekündigt. Ende 2023 droht damit die Schließung. Betriebsrat und Gewerkschaft wollen gegen die Kündigung des Vertrags klagen - mit unklaren Erfolgsaussichten.

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