Lufthansa-Streik hat begonnen: Flüge von und nach Wien fallen aus

Lufthansa-Streik hat begonnen: Flüge von und nach Wien fallen aus
Je vier Flüge am Montag und Dienstag wurden abgesagt. Neues Angebot des Konzerns wurde von der Gewerkschaft abgelehnt.

In der Nacht auf Montag hat der dreitägige Streik der Germanwings-Flugbegleiter begonnen, wie der Sprecher der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, bestätigte. Bis einschließlich Neujahr fallen bei der Lufthansa-Tochter deutschlandweit rund 180 Flüge aus. 

Der Flugbegleiter-Streik betrifft auch Flüge von und nach Wien. Für Montag hat Eurowings je einen Hin- sowie einen Rückflug von Köln bzw. von Stuttgart abgesagt. Am Dienstag fallen ebenfalls vier Flüge von und nach Wien aus, eine Rotation aus Stuttgart und eine aus Hamburg. Für Mittwoch sind zunächst keine Ausfälle bekannt.

Der Sprecher des Wiener Flughafens, Peter Kleemann, erklärte, dass am Montag vier von 50 Eurowings-Flügen von und nach Wien und am Dienstag vier von 32 Eurowings-Flügen abgesagt worden seien. Er empfiehlt Passagieren, sich bei der Fluglinie über den Flugstatus zu erkundigen.

Die anderen österreichischen Flughäfen scheinen von dem Streik nicht betroffen zu sein. Eurowings listete im Internet insgesamt 176 abgesagte Flüge auf. Außer Wien ist keine heimische Destination angeführt.

Teilzeit

In einer Mitteilung von Samstag kam die Airline der Gewerkschaft kurz vor der angekündigten Arbeitsniederlegung im zentralen Streitpunkt entgegen: Sie biete "den Tarifvertrag Teilzeit der Lufthansa vollumfänglich und mit sofortiger Wirkung an", heißt es darin.

Damit stand kurzzeitig eine Absage des Streiks im Raum. Ufo-Sprecher Nicoley Baublies hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Sollte das tatsächlich helfen, werden wir den Streik absagen." Im Gespräch mit der Tarifkommission entschied man sich dann aber gegen die Absage - und drohte in dem Brief an die Mitglieder sogar mit einer Ausdehnung des Streiks: "Ganz im Gegenteil fürchten wir, bei der Kommunikation des Managements, dass drei Tage noch lange nicht genug sein werden."

Die Regelungen zur Teilzeit waren bisher der offizielle Streikgrund. Nach Ansicht von Germanwings entbehrt mit dem jüngsten Angebot "der angekündigte Streik der von Ufo formal angeführten Grundlage".

Dabei ist laut Eurowings Teilzeit ohnehin schon "seit vielen Jahren gelebte Praxis im Unternehmen". Im Jahr 2019 seien für die rund 800 Flugbegleiter fast alle Teilzeit-Wünsche realisiert worden, teilte Eurowings im Zuge des neuen Angebots an Ufo mit. "Lediglich für 11 Mitarbeiter konnte deren bevorzugter Wunsch nach Teilzeit aus operationellen Gründen nicht gewährt werden", heißt es in der Mitteilung. Für diese Einzelfälle einen dreitägigen Streik vom Zaun zu brechen, sei unverhältnismäßig, sagte Germanwings-Geschäftsführer Francesco Sciortino laut der Mitteilung.

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