Wieder Streik bei Lufthansa-Tochter

Wieder Streik bei Lufthansa-Tochter
Das Personal von Germanwings-Personal legt die Arbeit von Montag bis Mittwoch nieder.

Beim deutschen Lufthansa-Konzern rumort es erneut. Die Gewerkschaft UFO hat die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings zum Streik aufgerufen. Der Aufruf gelte vom 30. Dezember 0.00 Uhr bis zum 1. Januar 24.00 Uhr, teilte ein Sprecher der Gewerkschaft am Freitagabend mit.

Grund ist der anhaltende Tarifstreit zwischen der Kabinengewerkschaft Ufo und dem Konzern. In dem Konflikt ist es bereits zu Streiks gekommen. Dabei waren mehr als tausend Flüge mit etwa 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen, darunter auch von und nach Österreich.

Kein Termin

Die Gewerkschaft teilte ihren Mitgliedern mit, es habe über die Weihnachtsfeiertage weitere Versuche der Schlichter für kurzfristige Lösungen gegeben. Diese Versuche seien erfolglos geblieben. Nicht einmal ein Termin sei zustande gekommen, der Versuch einer Lösung sei ein Lippenbekenntnis gewesen, beklagte der Ufo-Sprecher.

Ein Lufthansa-Sprecher sagte: „So kann man den Konflikt nicht lösen.“ Das Unternehmen hoffe weiterhin, dass die Gespräche mit der Gewerkschaft wieder aufgenommen werden könnten. Es seien bereits „neue Gesprächsangebote für Jänner“ unterbreitet worden. Der Lufthansa-Sprecher kritisierte auch den Zeitpunkt der erwarteten neuen Arbeitsniederlegungen. Ein Streik in den nächsten Tagen würde insbesondere Reisende treffen, die über die Feiertage ihre Familien besuchten.

Weitere Streikausrufe – insbesondere bei der Muttergesellschaft Lufthansa, wo die Lage laut Ufo am allerschwierigsten sei, könnten ab 2. Jänner folgen.

Vor Weihnachten hatten die beiden Schlichter – der frühere Chef der Arbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) – die seit Monaten zerstrittenen Tarifparteien zu einem weiteren Schlichtungsvorgespräch eingeladen. Dabei sollte der genaue Umfang der Themen festgelegt werden. Beide Seiten betonen immer wieder, eine möglichst umfassende Einigung mit einer Vielzahl tariflicher Themen anzustreben. Auf Grundzüge hatte man sich bereits im November bilateral geeinigt, war dann aber im gegenseitigen Misstrauen doch nicht zueinander gekommen.

Abberufung

In der Zwischenzeit wurde Lufthansas Personalvorständin Bettina Volkens abberufen, die für einen moderateren Kurs mit der Ufo stand. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem eine Rücknahme von Kündigungen und Klagen gegen frühere und aktuelle Vorstandsmitglieder sowie eine Aufarbeitung des heftigen Konflikts der vergangenen Monate.

Germanwings betreibt 34 Airbus-Flieger auf der Kurz- und Mittelstrecke, primär in Europa. Mehr als 2.000 Mitarbeiter beförderten zuletzt rund 18 Millionen Passagiere.

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