Mit Karin Puleo-Leodolter wird eine langjährige Beamtin die Chefin der Abteilung Luft und der Obersten Zivilluftfahrtbehörde.
Nachdem die beiden vorherigen Postenbesetzungen von Gewessler einige Kritik ausgelöst hatten, ist diese Vergabe unbestritten. Puleo-Leodolter gilt als ausgewiesene und anerkannte Luftfahrt-Expertin. Sie begann im flugbetrieblichen und technischen Sektor und wechselte dann in den internationalen und strategischen Bereich. Sie vertritt Österreich in internationalen Luftfahrtgremien, etwa bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), der EU-Zivilluftfahrtkonferenz oder der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) für weltweite Sicherheitsstandards.
Politisch kann die neue Luftfahrt-Chefin nicht dem Kreis um Gewessler zugeordnet werden, sie war schon lange vor der Ministerin im Haus.
Sanktus des Bundespräsidenten
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat die Ernennung bereits unterschrieben. Zwar ist die Frist, ab der Van der Bellen mit Hinblick auf politische Versorgungsposten vor der Nationalratswahl keine Spitzenjobs in Ministerien mehr absegnen will, bereits abgelaufen. Doch die Ausschreibung fand lange vorher statt, wird im Ministerium argumentiert.
Vier Tage vor diesem Stichtag hatte Gewessler noch die wichtigste Besetzung in ihrem Ressort durchgezogen und ihre ehemalige Kabinettmitarbeiterin Cornelia Breuß als Leiterin der größten Sektion (Mobilität) installiert, der KURIER berichtete.
Die Gruppe Luftfahrt wurde deswegen frei, weil Gewessler deren Leiterin, die Beamtin Elisabeth Landrichter, in die Geschäftsführung der Flugsicherung Austro Control setzte, einen Managementjob.
Keine Überraschung ist es, dass Gewessler wieder eine Frau ernannte. Sie dürfte die Ministerin sein, die Frauenförderung und Frauenquote am konsequentesten betreibt.
andrea.hodoschek@kurier.at
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