Lieferkettenprobleme noch mindestens bis Mitte 2022

Lieferkettenprobleme noch mindestens bis Mitte 2022
Die Wirtschaft leidet, allerdings bei hoher Exportquote, weil Sand im Getriebe bei der Zulieferung ist. Und ein Ende ist schwer absehbar.

Der deutsche Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) erwartet, dass die Lieferkettenprobleme bis Mitte kommenden Jahres anhalten werden. “Wir sehen steigende Containerpreise, steigende Frachtraten, Mangel an Vorprodukten wie Halbleiter und immer massivere Engpässe bei Lkw-Fahrern. Wir haben es mit einer Vielzahl von Problemen zu tun", berichtete der promovierte Diplom-Kaufmann Dirk Jandura, der seit Anfang Oktober an der Spitze des BGA steht.

"Aktive Handelspolitik"

Von der künftigen deutschen Bundesregierung forderte Jandura eine “aktive Handelspolitik". Sie müsse in Brüssel auf einen “starken gemeinsamen europäischen Auftritt" in Handelsfragen hinwirken. “Andernfalls gerät Europa zwischen die Mühlsteine USA und China", warnte der 51-Jährige. Das europäisch-kanadische Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) müsse endlich ratifiziert werden, ebenso das Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur. “Wir müssen mehr Handel wagen", sagte Jandura. “Wir hoffen sehr, dass es eine Koalition des Fortschritts wird. Deutschland muss an vielen Stellen modernisiert werden."

Trotz der Problem erwartet Jandura mit einem kräftigen Exportwachstum in diesem Jahr. “Wir sind sehr gut ins Jahr gestartet und sehen deshalb trotz einer Abschwächung derzeit keine Anzeichen, unsere Prognose eines nominalen Wachstums von 13 Prozent zu kassieren."

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