Insolvente KTM AG unter Druck: 600-Mio.-Euro-Frist könnte das Aus bedeuten

Die Zukunft des angeschlagenen Motorradbauers KTM (3.500 Mitarbeiter) mit Sitz in Mattighofen, Oberösterreich, ist nach wie vor ungewiss. Bis Freitag nächster Woche um Mitternacht müssen beim Sanierungsverwalter Peter Vogl rund 548 Millionen Euro für die 30-prozentige Sanierungsplanquote und rund 50 Millionen Euro für die Kosten des Insolvenzverfahrens hinterlegt werden.
Kann diese stolze Summe nicht aufgebracht werden, schlittert das Unternehmen in den Konkurs. Dann bestünde noch die Möglichkeit, dass das marode Unternehmen verkauft wird. Derzeit ist die Produktion für mehrere Wochen stillgelegt. Und das bereits zum zweiten Mal.
„Die Gespräche mit den potenziellen Investoren sollen ganz gut laufen“, sagen Insider zum KURIER. Zu diesen Investoren sollen Banken und andere Finanzinvestoren, der kanadisch-österreichische Konzern BRP Rotax und der indische KTM-Miteigentümer Bajaj Auto zählen.
Interessent aus OÖ?
BRP Rotax mit Sitz in Gunskirchen, Oberösterreich, ist schon länger an der insolventen KTM AG dran. Rotax kennt das Geschäft gut, liefert der Konzern doch Motoren an die Motorrad-Hersteller Aprilia und BMW. BRP Rotax setzte im Geschäftsjahr 2023/24 etwa 1,3 Mrd. Euro um und erzielte einen Bilanzgewinn in Höhe von mehr als 112 Mio. Euro. Der kanadische Mutterkonzern BRP setzte zuletzt mit rund 20.000 Mitarbeitern umgerechnet 4,89 Mrd. Euro um.
Doch neben dem Quotenerfordernis von 600 Millionen Euro benötigt KTM auch Geld für den operativen Betrieb, der erst in zwei Monaten wieder aufgenommen wird. In der Zwischenzeit wird der Lagerbestand von 130.000 Bikes abverkauft, was das benötigte Geld in die Kasse spülen soll.
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