Kreditkartenumstellung bei Bank Austria freut nicht alle Kunden

Die UniCredit Bank Austria hat ihren Ausstieg aus der card complete Service Bank AG endgültig abgeschlossen, teilte die Bank am Dienstag mit. Ein großer Teil der Kunden sei bereits auf die hauseigenen Mastercard-Kreditkarten umgestellt worden. Wie berichtet, verkaufte die Bank Austria im Februar ihren 50,1-Prozent-Anteil an die EAVISTA Beteiligungsverwaltungs GmbH im Eigentum von Arif Babayev. Über die Transaktionsdetails und den Kaufpreis wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.
Der Umstieg auf die neue UniCredit Bank Austria Kreditkarten sei denkbar einfach gestaltet, so die Bank, das attraktive Angebot könne mit wenigen Klicks sowohl in der MobileBanking App und im Internet Banking 24You als auch in der Filiale abgeschlossen werden.
Kein eMail-Versand mehr
Die Umstellung sorgt aber auch für Kundenfrust. KURIER-Leser Herbert E. sieht durch die Umstellung vor allem Verschlechterungen. Er war es gewohnt, seine Visa-Abrechnung von card complete monatlich per eMail zu erhalten und sie als pdf-Datei auszudrucken, um die getätigten Einkäufe kontrollieren zu können.
Den eMail-Versand gibt es nun nicht mehr, die Transaktionen sind nur noch in der Bank Austria MobileBanking-App einzusehen. Das Dokument von der App aus zu drucken, sei ihm zu kompliziert, der Druck bei einem Kontoauszugsdrucker sei ihm verwehrt worden, schildert Herr E. dem KURIER. Eine kostenpflichtige postalische Zusendung wollte er nicht.
AK-Experte kritisiert Zwang zum Digitalen
Dass Banken aus Kostengründen zunehmend das Papier abschaffen und Konsumenten zum Digitalen zwingen, ist für AK-Konsumentenschützer Christian Prantner problematisch. Der Umgang mit Banking-Apps, etwa ein Ausdruck vom Smartphons aus, sei für besonders für ältere Kunden nicht selbstverständlich.
"Ein reiner Online- bzw. App-Zugang zur Kreditkartenabrechnung ist nicht ok", sagt Prantner zum KURIER und verweist auf das Zahlungsdienstegesetz. Dieses ermögliche den Zahlungsdienstleistern, Informationen entweder in Papierform oder auf einem anderen dauerhaften Datenträger bereitzustellen. Papier werde hierbei als eine der "grundlegenden und etabliertesten Formen eines dauerhaften Datenträgers angesehen. "In Analogie zu diesen vorvertraglichen Formvorschriften meinen wir, dass auch die Umsatzbenachrichtigung grundsätzlich auf Papier bereitgestellt werden sollte", so Prantner.
Den Kunden empfiehtl er, bei gekündigten Kreditkartenverträgen die Angebote der Banken zu vergleichen. Häufig bieten Banken nämlich Girokontopakete an, die Kreditkarten inkludieren. Der AK-Bankenrechner hilft bei der Bewertung und Auswahl.
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