Kleinanleger sind gegen Entlastung von Ex-OMV-Chef Seele bei Hauptversammlung
Wenige Tage vor der anstehenden Hauptversammlung (HV) der OMV hat der Interessenverband für Anleger (IVA) angekündigt, dem im Vorjahr zurückgetretenen Ex-Chef des Öl- und Gaskonzerns, Rainer Seele, die Entlastung zu versagen. Als Grund wurden "Ungereimtheiten der Seele-Ära" genannt, die der Aufklärung bedürften. Der neue OMV-Chef Alfred Stern und der Aufsichtsrat sollen dazu die Gelegenheit bekommen, so der IVA.
"Einige Seele-Aktionen waren in der roten Zone. Erst jetzt erkennt man ihre Tragweite. Hier muss für Transparenz gesorgt werden - wenn nötig mit einer Sonderprüfung oder einer Strafanzeige," sagte IVA-Vorstand Florian Beckermann in der Aussendung vom Dienstag.
Hinweise
Unter anderem führte der IVA die Hinweise auf eine millionenschwere Sondervereinbarung mit dem Ex-Compliance-Chef der OMV Robert Eichler an, die am Vorstand und Aufsichtsrat vorbei getroffen worden seien sollen. Das Magazin "Dossier" hatte zuletzt Ende April über das Thema berichtet. "Das ist ein schwerwiegender Verdacht und muss dringend aufgeklärt werden", so Beckermann. Zudem fielen Milliardenabschreibungen für Unternehmenskäufe, langjährige Gaslieferverträge mit Russland sowie Sponsoring für russische Fußballclubs in die Führungszeit von Seele.
Der IVA fordert die ÖBAG-Chefin Edith Hlawati auf, sich für eine Aufklärung der Vorwürfe einzusetzen. Hlawati wird sich bei der HV der Wahl in den Aufsichtsrat stellen. Die ÖBAG hält derzeit einen Anteil von rund einem Drittel (31,5 Prozent) an der OMV.
Die HV der OMV findet am Freitag, dem 3. Juni, ab 14 Uhr statt.
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