Kika/Leiner: 23 Filialen sperren zu, bisher 1.500 Kündigungen

Kika/Leiner: 23 Filialen sperren zu, bisher 1.500 Kündigungen
Gewerkschaft kritisiert unzureichende Unterstüzung durch den Härtefallfonds. Geschäftsführer Wieser agiere wie ein Gutsherr.

Beim insolventen Möbelhändler kika/Leiner sperren am Samstag, 23 von 40 Filialen endgültig zu. In den von den Schließungen betroffenen Standorten läuft noch ein Abverkauf mit Preisreduktionen von bis zu 77 Prozent.

Die betroffenen Standorte sind acht Leiner-Häuser (Judenburg, Wels, Linz, Steyr, Amstetten, Vöcklabruck, Villach und Wien-Nord) und 15 Kika-Filialen (Lienz, Mistelbach, Liezen, Ried, Feldbach, Leoben, Saalfelden, Horn, Unterwart, St. Johann, Wörgl, Stockerau, Imst, Eisenstadt und Wien-Ottakring).

Am Freitag wurden weitere 349 Beschäftigte aus der Zentralverwaltung und der Logistik beim AMS zur Kündigung angemelden.

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Bereits Ende Juni wurden beim Frühwarnsystem des AMS 1034 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Von den 1.034 Betroffenen entfallen 233 Personen auf OÖ, 182 Personen auf NÖ, 166 auf die Steiermark und 155 auf Tirol. Insgesamt sind damit rund 1.500 Beschäftigte  zur Kündigung vorangemeldet und 200 haben das Unternehmen im Juli freiwillig ohne Arbeitgeberkündigung verlassen.

Vor der Insolvenz hatte die Möbelkette rund 3.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 13. Juni befindet sich Kika/Leiner in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Masseverwalter ist der St. Pöltener Rechtsanwalt Volker Leitner.

 

Kritik an Härtefallfonds

GPA-Vorsitzende Barbara Teiber übte am Freitag in einer Aussendung Kritik am vom kika/Leinter-Geschäftsführer Hermann Wieser versprochenen Härtefallfonds für die betroffenen Mitarbeiter. "Die Ausgestaltung sei ein "Witz", so Teiber. Die Härtefälle müssten Wieser bekanntgegeben werden, der dann in Gutsherrnmanier entscheide, ob und wie viel jemand bekommt.

„Dieses willkürliche Entscheiden nach Gutdünken, ohne jede Definition eines Härtefalls oder Festlegung auf Summen, erinnert an Cäsaren, die dem Gladiator den Daumen hoch oder runter zeigen“, kritisiert Teiber. Die Gewerkschafterin fordert klare Richtlinien, was als Härtefall gilt und wer anspruchsberechtigt ist. :

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