Kasachstan: Der lange Arm von Ex-Diktator Nasarbajev nach Österreich

ZIeht heute noch im Hintergrund die Fäden: Nursultan Nasarbajew
Mörder oder Polit-Opfer? Wie der Ex-Schwiegersohn und Investor Rakhat Aliyev gejagt wurde. Das Netzwerk des schwerreichen Ölstaates in Österreich

„Ich wundere mich, warum erst jetzt alle draufkommen, dass Kasachstan ein autokratisch regiertes Land ist.“ Der Wiener Anwalt Otto Dietrich warnte schon vor Jahren vor dem System des Ex-Diktators Nursultan Nasarbajew. Dietrich vertrat den 2015 in der U-Haft in der Justizanstalt Josefstadt verstorbenen Schwiegersohn und Geschäftsmann Rakhat Aliyev.

30 Jahre lang regierte der heute 81-Jährige mit seinem schwerreichen, kleptokratischen Clan die ehemalige Sowjetrepublik mit harter Hand. Er zieht vermutlich heute noch im Hintergrund die Fäden und ist mitverantwortlich für die Massaker an den Demonstranten. Selbst ließ er in seiner Regierungszeit einen Aufstand der Ölarbeiter blutig niederschlagen.

Der Fall Aliyev beschäftigte etliche Jahre lang die österreichische Justiz und höchste Polit- und Wirtschaftskreise. Verheiratet mit Dariga, einer Tochter von Nasarbajew, stieg der ehemalige Geheimdienst-Chef Aliyev rasch zum erfolgreichen Unternehmer auf. Allerdings nicht in der Ölindustrie, er machte sein Geld mit Zucker, TV-Sendern und war Eigentümer der Nurbank, einer der größten Banken des Landes.

Rakhat Aliyev

Ex-Schiwegersohn und Geschäftsmann Rakhat Alijev

Der Geschäftsmann war als Botschafter nach Wien geschickt worden. Anfänglich eifrig umschwänzelt, immerhin ist Kasachstan der größte Rohöllieferant Österreichs.

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