Nirgends sudert es sich besser als beim Trafikanten des Vertrauens

3,60 Euro musste ich hinblättern für mein erstes Packerl Zigaretten. Bei 4,30 Euro war dann Schluss mit der Raucherei (vereinzelte Rückfälle ausgenommen). Nicht wegen des Geldes, sondern weil mich die Kehrtwende zum gesundheitsbewussteren Leben schon mit Anfang zwanzig ereilte.
Wer aber rauchen will, raucht. Egal ob das Packerl vier Euro kostet oder, wie jüngst in den Schlagzeilen, irgendwann zehn. Zwar sinkt der Tabakkonsum insgesamt, was (angeblich) dem Monopol und manchen Trafikanten gefällt – nicht zuletzt weil „risikoreduzierte“ Alternativprodukte auf dem Vormarsch sind. Über steigende Preise freuen sich die über 2.000 Betreiber von Tabakfachgeschäften dennoch selten. Zwar sorgen teurere Tschick für mehr Umsatz und damit mehr Gewinn – aber auch für Aufregung unter der Kundschaft. Böswillig Profit aus einer Sucht schlagen, hat jedoch keiner der Trafikanten im Sinn.
Die Preise legen immerhin nicht sie selbst fest, sondern Industrie und Großhandel. Das Monopol bestimmt, dass sich alle daran zu halten haben. Das wissen selbst hartnäckige Raucher häufig nicht, die ihrem Ärger beim Trafikanten des Vertrauens Luft machen. Das Positive daran: Kommunikation scheuen die wenigsten, die ihren Karriereweg ins Tabakbusiness eingeschlagen haben. Wenn also gesudert wird, dann gemeinsam. Und wo ginge das besser als in einem österreichischen Kulturgut?
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