Effizienz im Job, Effektivität im Gym: Der Trainingsplan für Topmanager

Regelmäßige Bewegung hat Auswirkungen auf Lebensqualität und -länge für Krebspatienten.
Wer auf der Karriereleiter ganz oben stehen will, braucht Durchhaltevermögen. Bei Sport und Fitness ist das ähnlich – auch da machen sich Ausdauer und Kraft bezahlt. Vielleicht sogar schneller als in der Karriere. Stellt sich die Frage: Sind beruflich erfolgreiche Menschen auch im Sport disziplinierter und wie trainiert man eigentlich, wenn der Zeitplan voll ist?
Philip Regenfelder kennt die Antwort – er ist Personal Trainer, machte einige Jahre die Kundschaft im Holmes Place am Wiener Börseplatz fit. Vor zehn Jahren eröffnete er dann Vitura – ein Studio im ersten Bezirk, das ausschließlich auf Personal Training setzt. Für Topmanager das ideale Programm, denn ihre wichtigste Ressource ist Zeit, sagt Regenfelder. Was sie wollen, ist maximale Effizienz und Effektivität. Was Philip Regenfelder will, ist das Mobiltelefon. Denn das versuchen viele ins Training mitzunehmen und müssen es – außer es gibt einen triftigen Grund – dem Trainer wieder abgeben. Regenfelder: „Sonst ist der Kopf nie ausgeschaltet.“
Wenn Alphas trainieren
„Tendenziell handelt es sich um Menschen, die es gewohnt sind, sich zu fordern“, berichtet Regenfelder aus Erfahrung. „Sie sind darauf gepolt, zu performen, treffen jeden Tag wichtige Entscheidungen.“ Das spiegelt sich auch im Training wider. Aufholbedarf gibt es trotzdem, denn Fitnessexperten sind die wenigsten. „Sie haben vielleicht eine Grundahnung, wissen, sie müssen was machen, aber setzen sich zu wenig damit auseinander.“ Viele würden zumindest laufen gehen, sagt Regenfelder. Das bestätigt sich auch in einigen Gesprächen, die der KURIER mit bekannten Persönlichkeiten aus der Business-Welt geführt hat (siehe unten).
Aber ab der vierten Lebensdekade (also ab 30 Jahren) wird das Krafttraining immer wichtiger. Etwa, um Rückenschmerzen vorzubeugen und die Körperspannung zu verbessern. Die großen Übungen, an denen auch Topmanager nicht vorbeikommen, sind: Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken. Männer wie Frauen, da gibt es keinen Unterschied, betont der Personal Trainer. Bei Null anfangen kann herausfordernd sein – insbesondere für Menschen, die es gewohnt sind, hierarchisch weit oben zu stehen.

„Businessmenschen trainieren nicht anders, haben nur vielleicht andere Bedürfnisse“, sagt Vitura-Inhaber und Personal Trainer Philip Regenfelder.
„Normalerweise sind sie die Alpha-Leute, aber hier sind sie nicht in der Position“, erzählt der Sportwissenschafter. Stattdessen müssten sie lernen, Vertrauen aufzubauen, sich auf die Expertise eines anderen zu verlassen. „Manche haben – ohne es böse zu meinen – noch eine minimale Hierarchie in sich. Die lösen wir komplett.“
Das braucht es, erklärt Regenfelder. Denn wie im Job sollten auch im Training Ziele definiert werden. Sei es ein höheres Fitnesslevel, der „gute Ärmel“ oder der physische und psychische Ausgleich. Wie bei allem gilt: „Kontinuität ist Key.“ Das geht auch bei einem vollen Terminkalender, sagt der Vitura-Inhaber: „Es ist sogar leichter. Topmanager sind super getaktet, tragen das Training ein wie einen Fixtermin. Daran wird auch nicht gerüttelt.“ Natürlich gibt es Branchen wie die Politik, wo sich spontan vieles ändert. Aber Absagen, weil die Motivation fehlt – das gibt es bei Managern nicht.
So sportelt es sich neben dem Business-Alltag
Laufen ist hoch im Kurs, zeigt sich in Gesprächen, die der KURIER mit acht prominenten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Medien geführt hat. Ebenfalls beliebt: Radfahren. Eine Unternehmerin tanzt mit ihrer sportlichen Leidenschaft jedoch aus der Reihe.
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