Warum Österreich für Unternehmer aus aller Welt interessant ist

View of Vienna in the sunrise, Austria
Der Markt hierzulande ist schwierig, aber das hält diese beiden Unternehmer nicht auf.

Das Jahr 2023 brachte einen deutlichen Dämpfer, so die Wirtschaftsstandort-Analyse der WKO. Das Wirtschaftswachstum fiel im EU-Vergleich nur unterdurchschnittlich aus, das Exportwachstum brach ein und die Investitionen erholten sich nicht. 

Auch 2024 wird ähnlich herausfordernd. 

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Eine harte Ansage, die für Unternehmer aus dem Ausland nicht gerade einladend wirkt. Dominik Gazdoš aus Tschechien und Magnus Liljeblad aus Schweden scheint das aber nicht zu beirren. Beide setzten heuer ihre Füße in den österreichischen Markt.

Ein Concierge für Bücher

„Ich wollte meine Unabhängigkeit finden“, sagt Dominik Gazdoš und eröffnete in seiner Heimatstadt Prag einen Secondhand-Bücherladen. Es war eine einfache Art, Geld zu machen, sagt er. „Alte Bücher sind billiger als neue und meist nicht mehr erhältlich, was sie besonders macht.“

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Dominik Gazdoš gründete 2019 Bookbot in Prag, Tschechien

Den Buchladen gibt es nicht mehr, aber dafür „Bookbot“, sein neues Unternehmen. „Leute wollen mehr Bücher verkaufen, als man braucht.“ Viele würden ihre alten Bücher sogar herschenken, weil wegschmeißen nahezu kriminell wäre, scherzt er. So entdeckte er eine Marktlücke: „Es gibt keine völlig unkomplizierte Möglichkeit, alte Bücher zu verkaufen.“ 

Geboren war Bookbot, ein persönlicher Buchverkaufs-Concierge. „Sie geben uns die Bücher und wir kümmern uns um alles Weitere.“ Und das meint er wortwörtlich. Als Kunde muss man weder das Produkt professionell abfotografieren, beschreiben, bepreisen noch Kunden finden. Selbst der Kurierdienst ist kostenlos. Die Entscheidung auf den Büchermarkt zu setzen, sieht er überhaupt nicht als riskant: „Das vergangene Jahrzehnt hat gezeigt, dass Bücher resistent gegen digitale Entwicklungen sind.“

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Nun expandierte Bookbot auch nach Österreich: „Österreich hat eine reiche literarische Tradition und eine leidenschaftliche Leserschaft. Bisher funktioniert es schneller als in Tschechien.“

Ein Ski-Liebhaber

Anders die Erfolgsgeschichte von Magnus Liljeblad und Jonas Olsson. 2022 gründeten sie die Skibekleidungsmarke RDBR (Ridebrain) in Göteborg, Schweden. Einige Monate später unterzeichneten sie bereits eine Partnerschaft mit Infront, dem Marketingpartner des Internationalen Skiverbandes. RDBR ist jetzt der offizielle Bekleidungsausrüster der FIS Alpine Ski WM 2025 in Saalbach.

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Magnus 
Liljeblad Co-Gründer und Geschäftsführer von Bekleidungsausrüster RDBR (Ridebrain)

Wie sie das geschafft haben? „Mit Leidenschaft. Zu hundert Prozent“, sagt Liljeblad. Mit einem Team von zu Beginn gerade mal drei Personen, arbeiteten sie Tag und Nacht, um ihre Ideen zu verwirklichen: „Deshalb hat es auch so schnell geklappt.“

Sowohl Liljeblad als auch Olsson konnten sich durch ihre früheren Tätigkeiten bei internationalen Sportartikelherstellern einen Namen machen. „Wir haben einen klaren Plan und ein Netzwerk auf der ganzen Welt“, so Liljeblad. Immerhin brauche man für ein erfolgreiches Unternehmen nur eine gute Idee, Leidenschaft und – leider – auch Geld, so der Gründer. Österreich sieht er als den wichtigsten Schlüsselmarkt für das Unternehmen. „Die Bedeutung, die der Skisport hierzulande hat, ist im internationalen Vergleich uneinholbar. Für uns gäbe es keinen besseren Ort, unser Baby aufwachsen zu sehen.“

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