Nina Mathies: „Katastrophale Umstände, die uns gegenüberstehen“

Nina Mathies (VSStÖ), Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft zu Krisenzeiten
Laut Uniko-Präsidentin Sabine Seidler erwarten Unis einen „geldgetriebenen“ Sommer. Was ÖH-Vorsitzende Nina Mathies dazu sagt

Der Sommer hat für die Studierenden in Österreich angefangen, aber für viele beginnt die Arbeit jetzt erst recht. Besonders beim Finanzierungs-Thema steht für die ÖH-Vertretung noch viel an. So spricht Uniko-Präsidentin Sabine Seidler etwa von einem "geldgetriebenen Sommer" und einem Budgetloch von „fantastischer Dimension“.

Seit dem vergangenen Wochenende ist Nina Mathies offiziell ÖH-Vorsitzende (gesetzliche Vertretung aller Studierenden in Österreich). Der KURIER hat sie zu ihren Plänen für die Ferienzeit und für das neue Uni-Jahr gefragt:

KURIER: Sie stehen nun offiziell an der Spitze der ÖH-Bundesvertretung. Wie ist die Stimmung nach dem abgeschlossenen Studienjahr?

Nina Mathies: Die Stimmung bleibt trotz der Umstände hoffnungsvoll. Man freut sich auf die Sommerferien. Ab dem Wintersemester wird es für die Universitäten leider wieder schlechter aussehen. Uni-Finanzierung ist ein Thema, das uns im Sommer sehr beschäftigen wird.

Laut Uniko-Präsidentin Sabine Seidler ist die Finanzierung für das Jahr 2024 noch nicht sicher. Die Universitäten würden sogar einen „geldgetriebenen“ Sommer erwarten, da für das kommende Jahr noch 525 Mio. Euro fehlen.

Das wird während unserer ersten Termine mit dem Ministerium ein großes Thema sein. Das Ministerium war nur wenig weitsichtig in seiner Planung. Dabei ist eine Ausfinanzierung der Hochschulen auch eine Investition in die Zukunft. Die Uniko hat bewiesen, dass jeder Euro nach drei Jahren doppelt zurückkommt. Bildung ist ein Menschenrecht.

Wenn wir uns im Herbst in kalten Vorlesungsräumen bewegen, uns aufgrund der Teuerung das Wohnen nicht mehr leisten können und die Lebenserhaltungskosten weiter steigen, sitzen wir Studierende schnell auf der Straße. Es sind katastrophale Umstände, die uns gegenüberstehen.

Mit welchen weiteren Herausforderungen rechnen Sie für das nächste Semester?

Es ist sehr viel zu tun. Themen wie die Klimakrise, Teuerung und die Zugänglichkeit der Universitäten werden uns begleiten. Ich habe 2019 mit dem Studieren begonnen und studiere seither dauerhaft in Krisenzeiten. So geht es vielen Studierenden und wir müssen darauf achten, dass uns die Umstände mental nicht zu sehr belasten.

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