Neue Krisen, neue Wörter? Was die Kreationen der Woche mit der Wirtschaft zu tun haben

Englisches Wörterbuch geöffnet
Polykrise, Grundsorge, Frontalschaden: Es ist eine Woche der neuen Wörter – was sagen sie aber über unsere Wirtschaft aus?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Das schönste am Job des Journalisten ist, dass man sich jeden Tag mit Neuem beschäftigen darf. Und dabei auch immer dazulernt. Die vergangenen Tage nennen wir redaktionsintern „die Woche der neuen Wörter“ – weil es gab gleich mehrere, die plötzlich da und plötzlich in diversen Berichterstattungen gebräuchlich wurden.

Polykrise“ etwa, die Zusammenfassung aller Krisen, die uns gerade in ihrer geballten Kraft heimsuchen, etwa Inflation, Teuerung, Konsumflaute, Wettbewerbsschwäche und diverse andere Schwierigkeiten. Das kam fast zeitgleich mit dem Wort „Grundsorge“. Sie ist da und sie ist etwas, das wir Menschen bräuchten, damit wir überhaupt in die Gänge kommen – etwa beim Umweltschutz oder Arbeiten. 

Ein Highlight war auch die „Besprechungsgesellschaft“, heißt: Viele reden ziemlich viel, tun aber zu wenig, um die Schlamassel zu beenden. Denn sonst, wir haben es diese Woche erlebt, könnte das alles in einen „Frontalschaden“ münden – eine fast geniale Wortkreation. Und sowas will ja nun wirklich niemand.

Was diese Wörter vereint? Sie sind Ausdruck einer gewissen kollektiven Stimmung. Polykrise und Grundsorge, Besprechungsgesellschaft und Frontalschaden – das deutet alles darauf hin, dass irgendwas nicht stimmt. Auf die Woche der positiven Wortkreationen warten wir. Und warten.

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