Die Corona-Pandemie änderte vieles. Auch die Antwort der Inhaberin Isabella Sedlak. Der Kauf wurde besiegelt, das über 50 Jahre alte Haus in atemberaubender Lage am Berg, mit 30 Zimmern und drei Grundstücken, ging für 5,5 Millionen Euro an Michael Fröhlich. Mit Partner Alois Aigner gründete er Limestone, eine Immobilienentwicklung.
Durch einen Bankkredit wurde das 40-Millionen-Projekt Realität: Aus dem Berghotel wird ein Luxusresort, das Haupthaus kernsaniert, 20 Chalets (Fröhlich nennt sie lieber „Lodges“) zugebaut. Insgesamt 220 Betten wird das „Triforet“ haben, der Bau ist im Gang, ab 1. Dezember soll sanft eröffnet werden.
Ohne Gegenwind
„Wir wollen etwas Nachhaltiges schaffen, das gut für die Region ist“, sagt Michael Fröhlich, „50.000 Übernachtungen pro Jahr bringen der Region Wertschöpfung.“ Das sehen auf KURIER-Anfrage auch die Hinterstoderer so, der Tourismusverband, die Seilbahnen und Bürgermeister Klaus Aitzetmüller. „Ein neuer Betrieb bringt neue Gästefrequenzen und Besucher, die zuvor noch nicht da waren“, ist er überzeugt. Weshalb es eine Freude sei, dass dem Hotel nach dem Leerstand neues Leben eingehaucht wird.
Auch, wenn die Buy-to-let-Struktur für Hinterstoder bisher unbekannt ist. Aitzetmüller: „Wir lassen uns darauf ein. Das sind garantiert keine verdeckten Zweitwohnsitze, sondern ist ein Tourismusbetrieb laut entsprechender Widmung. Deshalb kam die Chaletdörfer-Diskussion bei uns gar nicht erst auf. Wir reden hier von einem Vollhotel.“
Mit Eigentümern
Tatsächlich gab es „eine Bauverhandlung ohne Einsprüche“, erzählt Investor Michael Fröhlich. Und das, obwohl wir am Berg bauen und Chalets so schlecht angeschrieben sind. Niemand wolle hier Zweitwohnsitze, in denen die meiste Zeit des Jahres kein Licht brennt.
Die Investoren können Einheiten erwerben, wie bei Vorsorgewohnungen. Sie profitieren von der Rendite des Betriebs und der Steigerung des Immobilienwerts. „Wollen sie hier wohnen, können sie sich zu Sonderpreisen im Hotel einmieten. Ansonsten steht es der Allgemeinheit zur Verfügung“, führt Fröhlich aus.
Rund 30 Prozent des Objekts will er selbst behalten, der Rest wird an Anteilseigner verkauft. „Wenn ich es mir leisten hätte können, hätte ich es komplett behalten“, sagt Fröhlich. 20 Investoren gibt es schon, zu den Käufern gehören Winzer Leo Hillinger und Signa-Manager Christoph Stadlhuber. Ab 280.000 Euro ist man dabei, eine Chalet kostet ab 680.000 Euro.
Betrieben wird das Hotel künftig von der deutschen Arcona-Gruppe, mit der man einen Vertrag für 20 Jahre abgeschlossen hat. Das Hotel werde als Ganzjahresbetrieb geführt, das Recruitment läuft gut und der Bau ist in der Zielgeraden. Dass es seit Baubeginn im Februar 2022 zahlreiche Erschwernisse gibt – Zinsanhebung, Preisanstiege, Lieferprobleme – und man überhaupt erst Firmen finden musste, die hoch oben am Berg bauen, nimmt Fröhlich gelassen. „Aufgeben war nie eine Option. Es muss fertig werden.“
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