Anton Zeilinger: Diese Menschen begleiteten ihn zum Nobelpreis

Anton Zeilinger: Diese Menschen begleiteten ihn zum Nobelpreis
Mit 77 ist Anton Zeilinger am Zenit seiner Karriere. Den Weg dorthin bestritt er nicht allein. Neben seiner Familie waren es vor allem zwei Begegnungen, die seinen Lebensweg prägten - beruflich wie privat.

Auf etwas hinarbeiten, aber nicht wissen, auf was. Eine schwierige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Karriere. Und doch ein Wagnis, das Anton Zeilinger für seine Forschung bereit war einzugehen. Nach über 550 wissenschaftlichen Publikationen und 44 Preisen wurde er jetzt mit dem höchsten aller wissenschaftlichen Auszeichnungen bedacht: dem Nobelpreis für Physik. Zu verdanken habe er diesen dem österreichischen Steuerzahler, sagt er, sowie der Finanzierung ergebnisoffener Forschung in Österreich. Erst später habe er gesehen, dass das etwas Einzigartiges war und weltweit anders gelebt wird.

Mir wurde sehr früh die Chance gegeben, die Dinge in der Physik zu machen, die mich interessieren. Ohne Rücksicht darauf, ob es einen Nutzen haben könnte.

Eine mögliche Anspielung auf die vielen Stationen, die er nach seiner Habilitation an der TU Wien 1979 besuchte: Australien, Kanada, Südafrika, Deutschland. Doch einer seiner prägendsten Auslandsaufenthalte lag davor: In den USA, wo Zeilinger Ende der 1970er-Jahre als Fulbright Fellow und in den 1980ern als Gastprofessor an der Seite des späteren Nobelpreisträgers Clifford Shull forschte. Von ihm lernte er den genauen Blick und dass es sich immer auszahlt, noch akribischer zu hinterfragen, selbst wenn man bereits zufrieden ist.

Anton Zeilinger: Diese Menschen begleiteten ihn zum Nobelpreis

Seinen Weg zum Nobelpreis bestritt Zeilinger nicht allein. Zuerst aber dankte er den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern

Noch einprägsamer war da nur die Beziehung zu seinem Doktorvater Helmut Rauch – legte dieser doch den Grundstein dafür, dass Zeilinger aus einem damals noch rein philosophischen Thema der Quanten eine Naturwissenschaft machen konnte. Bei Rauch schloss Zeilinger 1971 sein Studium der Mathematik und Physik an der Universität Wien ab. 1997 dann der große Durchbruch seiner Forschung: Der experimentelle Nachweis der ersten Teleportation von Lichtteilchen.

Ich weiß, dass ich für meine Familie manchmal nicht in dem Umfang zur Verfügung stand, wie ich sollte. Einfach, weil mich die Physik so begeistert hat.

Die großen Karriereschritte danach sind bekannt: Von 2004 bis 2013 war er Direktor am IQOQI Vienna, danach Präsident der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Forschung an der Universität Innsbruck brachte ihm jetzt den Nobelpreis. „Es ist eine Auszeichnung für mich, aber auch eine große Würdigung für all jene Menschen, mit denen ich gearbeitet habe“, sagt Zeilinger nach der Verkündung.

Kommentare