Er ist in der Stabsabteilung „Protokoll und Zentrale Dienste“ für „Zentrale Beschaffung“ zuständig.
Wie aber kann sich das alles ausgehen?
Die Antworten auf die Fragen des KURIER sind dürftig, man versteckt sich hinter dem Datenschutz.
„Es wird angemerkt, dass wir aus Gründen des Datenschutzes zu Personalangelegenheiten grundsätzlich keine Auskunft geben können. Im konkreten Fall kann jedoch mitgeteilt werden, dass eine Teilzeitbeschäftigung vorliegt, deren Erbringung regelmäßig nachgewiesen und kontrolliert wird, und eine Nebenbeschäftigung gemeldet wurde“, vermeldet die Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit.
Nebenjob
Interessant, dass sich in einer stark kompetitiven Branche Unternehmen so nebenbei managen lassen. Angeblich jobbt Dr. Reiner im Landhaus nämlich 30 Wochenstunden.
Dr. Reiner stellt gegenüber dem KURIER fest, „das sind private Themen, die niemanden etwas angehen“. Er habe keine öffentliche Funktion und verweist auf seinen Anwalt Gerald Ganzger. Dieser wiederum verweist darauf, dass sein Mandant als Vertragsbediensteter des Landes Burgenland nicht befugt sei, Auskünfte, welcher Art auch immer, an Medien zu geben.
Laut Transparenzdatenbank hatte die FMB Corona-Hilfen erhalten, die angesichts des bescheidenen Kaufbetrages, den Dr. Reiner 2020 dem Land hinlegte, beachtlich waren. FMB Reiner habe zahlreiche Kunden in Tourismus und Handel und sei daher besonders von den Corona-Beschränkungen betroffen gewesen, argumentiert Ganzger. Nach dem Grundsatz der Sorgfaltspflichten als ordentlicher Geschäftsmann sei sein Mandant somit auch verpflichtet, alle möglichen staatlichen Unterstützungsleistungen förderrichtlinienkonform in Anspruch zu nehmen.
Der Karriere-Burgenländer war nach Jobs bei Hofer und den ÖBB als Wirtschaftsreferent im Kabinett des damaligen SPÖ-Landeshauptmanns Hans Niessl gelandet und bekleidete im Umfeld des Landes etliche Aufsichtsratsjobs. Er war zuletzt einer der Geschäftsführer der landeseigenen Reinigungsfirma FMB Facility Management. Das Land verkaufte ihm das Unternehmen wie berichtet ohne offene Ausschreibung um knapp 181.000 Euro. Der Deal lief über Reiner Senior, einen pensionierten Raiffeisen-Direktor. Viel zu billig, kritisierte der Rechnungshof im Mai. Die Prüfer hätten entscheidungsrelevante Unterlagen nicht berücksichtigt, konterte das Land.
hodoschek.andrea@gmail.com
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