Warum der Kaffeepreis schon wieder auf Rekordhoch liegt

Warum der Kaffeepreis schon wieder auf Rekordhoch liegt
Der Preis der wichtigsten Sorte hat heuer bereits um ein Viertel zugelegt. Anstiege auch bei Mais, Weizen und Sojabohnen.

Die Preise für die Kaffeesorte Arabica haben am Donnerstag einen neuen Rekord erreicht und sind auf 4,11 Dollar pro Pfund gestiegen. Der Preiszuwachs liegt heuer bereits bei mehr als 25 Prozent, nachdem der Anstieg im Vorjahr bereits 70 Prozent erreicht hatte. 

Robusta-Kaffee, eine normalerweise günstigere Sorte, die häufig für die Herstellung von Instantkaffee verwendet wird, erreichte in der Vorwoche mit 5,840 Dollar je Pfund den höchsten Preis seit Beginn des vernetzten Handels im Jahr 2008.

Sorgen, dass die neue US-Regierung möglicherweise Handelszölle auf wichtige südamerikanische Kaffeeproduzenten verhängt, trieben die Preise nach oben. Die Drohung, dass Kaffee aufgrund von Zöllen umgeleitet werden könnte, kommt laut Händlern zu einer ohnehin schon schwierigen Logistiklage hinzu.

Minus 41 Prozent

Händler nannten auch anhaltende Befürchtungen über eine schrumpfende Lieferprognose in den führenden Produzentenländern Brasilien und Vietnam als Grund. Vietnams Kaffee-Exporte etwa fielen im Januar im Jahresvergleich um 41 Prozent. Dies folgt einem Rückgang von 17 Prozent im vergangenen Jahr.

Ebenfalls auf mehrmonatige Höchststände legten am Donnerstag die Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen zu. Auch hier war die US-Handelspolitik Auslöser. Händler hatten zunächst befürchtet, dass Zölle Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Getreide auslösen könnten, was den Verkauf an große Importländer wie China und Mexiko beeinträchtigen würde und ein daraus resultierendes Überangebot in den anderen Ländern die Preise drücken würde. Doch durch die Aussetzung der US-Zölle gegen Kanada und Mexiko sowie durch die moderaten chinesischen Gegenzölle wurden die Märkte gestützt.

Dazu gesellen sich fortdauernde Zweifel an den südamerikanischen Ernten. Zwar hat es nach längerer Zeit in Argentinien wieder geregnet, doch bleiben Zweifel, ob die Mengen ausreichend waren.

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