
Junge haben nun besonders häufig ihren Job verloren oder wurden in Kurzarbeit geschickt
© Kurier / Jeff Mangione
Jugendarbeitslosigkeit könnte sich verdoppeln
Soziologen von der Johannes Kepler Universität Linz warnen, dass die "Lost Generation" um 40 Prozent wachsen könnte.
Die Jugendarbeitslosigkeit könnte sich heuer aufgrund der Coronakrise fast verdoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognose der Johannes Kepler Universität Linz (JKU). "Vor der Krise hatten wir 44.000 arbeitslose Jugendliche. Unsere Prognose führt zu dem Ergebnis, dass die Zahl auf knapp 80.000 ansteigen wird", sagte der JKU-Soziologieprofessor Johann Bacher am Donnerstag im Ö1-"Morgenjournal".
Jugendliche seien durch die Covid-19-Pandemie fast doppelt so stark von Arbeitslosigkeit bedroht wie die heimische Gesamtbevölkerung.
Lost Generation
Die "Lost Generation" könnte laut der Prognose der Uni Linz um über 40 Prozent wachsen. Vor der Krise wurden rund 65.000 Jugendliche in Österreich zur NEET-Gruppe gezählt, sie sind nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung. "In der Prognose würde die Zahl auf 93.000 steigen", sagte der Linzer Sozialwissenschaftler.
Die Jugend und die jungen Erwachsenen treffe die Coronakrise stärker, weil sie schneller gekündigt werden können und die Stammbelegschaft bevorzugt werde, so Bacher. Er erwartet, dass heuer rund 7.500 Lehrstellen fehlen könnten. Vor allem die coronabedingte Krise im Tourismus wirke sich sehr negativ auf den Lehrstellenmarkt aus.
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