IWF gewährt Ägypten wegen Corona-Krise 2,7 Milliarden Dollar Hilfe

Giza Pyramids And Sphinx in Cairo, Egypt
Mit dem Geld sollen die nationale Währung gestärkt und Gesundheitsprogramme finanziert werden.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt Ägypten wegen der Coronavirus-Krise Nothilfen in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro). Die Pandemie habe zu "unmittelbaren und schweren" wirtschaftlichen Verwerfungen für Ägypten geführt, darunter "bedeutende Kapitalflucht" und ein Stillstand der wichtigen Tourismusbranche, erklärte der IWF am Montag.

Reformzusagen

Die Unterstützung des Fonds solle dem nordafrikanischen Land helfen, die nationale Währung zu stärken sowie dringende Ausgaben für den Gesundheitssektor und Sozialprogramme zu stemmen, hieß es weiter.

Sobald die Krise überstanden sei, müsse Ägypten seinen Staatshaushalt wieder konsolidieren und Strukturreformen zur Stärkung der Privatwirtschaft vorantreiben, mahnte der IWF. Die Organisation hatte Ägypten Ende 2016 im Gegenzug für Reformzusagen ein mehrjähriges Rettungspaket in Höhe von 12 Milliarden Dollar gewährt.

Beliebtes Ziel

Ägypten ist ein auch bei deutschen Urlaubern beliebtes Reiseziel. Tourismus bringt dem Land wichtige Devisen ein - wegen der Pandemie ist dieses Geschäft aber weitgehend zum Erliegen gekommen.

Der in Washington ansässige IWF unterstützt wegen der Pandemie zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Finanzierung für Ägypten ist hinter der unlängst angekündigten Unterstützung für Nigeria (3,4 Milliarden Dollar) das bislang zweitgrößte IWF-Hilfspaket für ein einzelnes Land. Rund 100 Länder haben sich beim IWF nach Nothilfen oder Krediten erkundigt, dutzende haben solche Mittel bereits beantragt.

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