IV erklärt Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht für beendet
Die Industriellenvereinigung (IV) hat die Pandemie aus ökonomischer Sicht für beendet erklärt, auch wenn dies aus gesundheitlicher Sicht freilich noch nicht der Fall ist. Im laufenden dritten Quartal werde die heimische Volkswirtschaft im Durchschnitt wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am Dienstag.
Er forderte stabile Rahmenbedingungen für Unternehmen und ihre Beschäftigten, um das Wachstum und den Job-Aufbau nachhaltig zu stärken.
Diskussionen über Arbeitszeitverkürzung - Stichwort: Viertagewoche - oder einer Neu-Evaluierung wichtiger, bereits geprüfter Infrastrukturvorhaben erteilte der Industriellenvertreter eine Abfuhr. Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) lässt solche große Vorhaben schließlich evaluieren. Alleine durch die Baustopps der Linzer Autobahn A26 oder der Wiener Außenringschnellstraße S1 würden 27.500 Arbeitsplätze gefährdet, warnte die IV.
Klimapaket als "massive Herausforderung"
Eine "massive Herausforderung" stelle das vergangene Woche von der EU-Kommission vorgestellte "Fit-for-55"-Klimapaket dar. "Die österreichische Industrie ist Ermöglicher der Klimatransformation. Solange aber bei den klimapolitischen Anstrengungen weiterhin keine gleichen Wettbewerbsbedingungen herrschen, erfordert das höhere 2030 EU-Treibhausgasziel einen ausreichenden Abwanderungs- und Verlagerungsschutz (Carbon-Leakage-Schutz) und die Vermeidung von Mehrbelastungen für Schlüsselindustriezweige", betonte Neumayer vor Journalisten in Wien.
"In der Industrie wurde diese Marke sogar schon Ende des ersten Quartals passiert", erklärte Neumayer weiters zum Erreichen des Vorkrisenniveaus. Auf globaler Ebene gebe es auch schon seit Monaten einen Aufschwung - bei einem realen Wachstum der Weltwirtschaft von 6 Prozent im Jahr 2021 handle es sich um die stärkste Expansion innerhalb von fünf Dekaden. Stärker ist die Weltwirtschaft den Angaben zufolge zuletzt im Jahr 1973 gewachsen.
EU: 14% des globalen Wachstums
Getragen werde die globale Erholung von den beiden weltgrößten Volkswirtschaften, den USA und China, welche gemeinsam rund die Hälfte des gesamten globalen BIP-Zuwachses auf sich vereinigten, während die Europäische Union lediglich knapp 14 Prozent zum globalen Wachstum beitrage.
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