Investor soll bei insolventer Windhager Zentralheizung einsteigen

Investor soll bei insolventer Windhager Zentralheizung einsteigen
Eine Fortführungskaution in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurde von einem Investor bereits hinterlegt.

Die geplante Sanierung der insolventen Windhager Zentralheizung mit Sitz in Seekirchen am Wallersee (444 Mitarbeiter) nimmt Fahrt auf. „Die Schuldnerin und deren Gesellschafter stehen in intensiven Verhandlungen mit Investoren, die einen Einstieg in das Unternehmen prüfen“, heißt es in den Insolvenzunterlagen. „Um bis zum Abschluss der Verhandlungen die Fortführung zu sichern, wurde von dritter Seite (Investor) eine Fortführungskaution in Höhe von 1,5 Millionen Euro auf dem Massekonto der Windhager Zentralheizung Technik GmbH erlegt.“ Nachsatz: „Vom Investor wurde vorläufig strikte Vertraulichkeit bis zum Abschluss der Verhandlungen gefordert.“

Investor soll Sanierungsplan finanzieren

Geschlossen wurde mittlerweile die im Konkurs befindliche Windhager Logistik GmbH, auf deren Liegenschaften in Gmunden (Pinsdorf) sich der zu 90 Prozent fertiggestellte Bau eines neuen Werks für Wärmepumpen befindet. Doch das Werk wird im Auftrag der Windhager Zentralheizung Technik GmbH errichtet, die Mittelpunkt eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung ist.

„Die Schließung von Gmunden im Konkursverfahren ändert nichts an unserer Strategie, mit einem Investor eine Gesamtlösung für Pellets und Wärmepumpen zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Investorensuche positiv verläuft“, sagt die renommierte Sanierungsanwältin Ulla Reisch, die Windhager vertritt, zum KURIER. „Unsere Gespräche zielen darauf ab, dass der Investor das in Bau befindliche Werk in Gmunden herauskauft und fertigstellt.“ Am Ende könnte der Investor den operativen Betrieb herauskaufen und den Sanierungsplan finanzieren.

Die Hintergründe

Die Windhager Zentralheizung Technik GmbH und die Windhager Zentralheizung GmbH sind Anfang Jänner mit insgesamt 86,42 Millionen Verbindlichkeiten in die Insolvenz geschlittert. Windhager stellt vor allem Pelletsheizungen her und serviciert diese. Da es aber im Vorjahr einen Nachfragerückgang gegeben hat, verzeichnete die Unternehmensgruppe im dritten Quartal einen Verlust. Auch hat Windhager den Bau eines Wärmepumpenwerks begonnen, die Ausfinanzierung wurde „durch die Unsicherheiten am Fördermarkt für Erneuerbare Energien erschwert“. Am Ende konnte mit den finanzierenden Banken keine außergerichtliche Lösung erzielt werden.K. Möchel, D. Schreiber

Kommentare