Insolvenzplan für Galeria Karstadt Kaufhof

Insolvenzplan für Galeria Karstadt Kaufhof
Der Weg für die Sanierung des angeschlagenen Warenhausriesen im Besitz von Immo-Investor Benko ist somit frei.

Deutschlands letzte große Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) bekommt noch eine Chance. Die Gläubigerversammlung des Warenhauskonzerns stimmte am Dienstag dem von der Unternehmensführung unter Aufsicht des Sachwalters Frank Kebekus erarbeiteten Insolvenzplan zur Rettung des Traditionsunternehmens, das sich im Besitz des Tiroler Immobilien-Investors Rene Benko befindet, zu.

"Heute ist auf der Gläubigerversammlung in Essen die Zustimmung zu dem Insolvenzplan für unser Unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof erfolgt", teilte Galeria-Chef Miguel Müllenbach am Dienstag in einem Brief an die Mitarbeiter mit.

"Damit ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg aus der (..) Insolvenz erreicht worden", hieß es weiter. "Der heutige Tag ist der Startschuss für einen Neuanfang, denn unser Unternehmen hat jetzt wieder eine gesunde Basis und die Aussicht auf eine sichere Zukunft."

Stellenabbau

Bei dem Warenhausriesen werden laut der deutschen Gewerkschaft Verdi wohl über 5.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren, 46 Filialen stehen vor dem endgültigen Aus. Bisher gab es 172 Karstadt- und Kaufhof-Filialen in Deutschland.

Das Insolvenzfahren soll nach den Plänen der Unternehmensführung noch in diesem Monat abgeschlossen werden. Der Warenhausriese könne sich dann voraussichtlich schon im Oktober wieder ohne insolvenzrechtliche Einschränkungen und schuldenfrei dem Wettbewerb um die Kunden stellen, betonte Müllenbach. "Wir werden dann stärker und besser aufgestellt sein als vor der Coronakrise, die voraussichtlich schon im Herbst noch einige Unternehmen in Schieflage bringen wird, die sich, anders als wir, hoch verschuldet haben."

Für die Gläubiger bedeutet der Schritt allerdings den Verzicht auf einen Großteil des Geldes, das ihnen der Warenhauskonzern noch schuldet. Insgesamt müssen die Lieferanten, Vermieter und sonstigen Gläubiger nach dpa-Informationen auf mehr als zwei Milliarden Euro verzichten.

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