Insolvente SÜBA AG benötigt weitere Zuschüsse, sonst droht das Aus

Heute, Donnerstag, wurde am Handelsgericht Wien die Berichts- und Prüfungstagsatzung im Sanierungsverfahren des Bauträgerunternehmens SÜBA AG abgehalten, das zur Firmengruppe von Immobilieninvestor Klemens Hallmann gehört. Geprüft wurden die angemeldeten Forderungen.
Laut AKV und KSV1870 wurden 261,83 Millionen Euro Forderungen angemeldet, davon wurden aber nur 26,81 Millionen Euro auch anerkannt. „Die Prüfung der angemeldeten Forderungen ist jedoch noch nicht abgeschlossen und ist aus heutiger Sicht jedenfalls davon auszugehen, dass sich das Volumen der anzuerkennenden Verbindlichkeiten bis zur Sanierungsplantagsatzung noch deutlich erhöhen wird“, erklärt Jürgen Gebauer vom KSV1870. „Es ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass die letztlich bei der Sanierung zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten jedenfalls im zumindest niedrigen dreistelligen Millionenbereich anzusiedeln sein werden.“
Die SÜBA AG ist eine reine Holdinggesellschaft und übernimmt die zentralen Verwaltungs- und Finanzierungsaufgaben für die SÜBA-Unternehmensgruppe. „Die Schuldnerin selbst ist dabei nicht selbst Eigentümerin von Liegenschaften, sondern ist an jenen Gesellschaften beteiligt, in deren Eigentum die Immobilien stehen“, so der AKV.
Zwei zentrale Gesellschaften der SÜBA-Gruppe sind die SÜBA Bau und Projekterrichtungs GmbH, über deren Vermögen bereits ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet wurde, sowie die SÜBA Deutschland Bau- und Projektmanagement GmbH, welche für Projektabwicklung in Deutschland zuständig ist. Diese beiden Gesellschaften seien maßgeblich für die operative Umsetzung der Bauprojekte in Österreich und Deutschland verantwortlich gewesen.
Schließung droht
„Der Insolvenzverwalter führt den Geschäftsbetrieb derzeit fort und hat sich bereits einen umfassenden Überblick über die 16 aktiven Immobilienprojekte verschafft, von denen sich auch 2 in Deutschland befinden“, so der AKV. „Zur Deckung der Kosten für eine Unternehmensfortführung im Insolvenzverfahren hat die Mutterfirma Hallmann Holding International Investment GmbH (HHI) eine Fortführungskaution zugesagt bzw. bereits teilweise bereits erlegt. Sollten die weiteren zugesagten Mittel von Hallmann Holding International Investment GmbH und den Banken nicht wie geplant fließen, droht eine Erhöhung des Gläubigerausfalls. In diesem Fall behält sich der Insolvenzverwalter vor, einen Antrag auf Schließung des schuldnerischen Unternehmens zu stellen.“
Da die SÜBA AG eine reine Holdinggesellschaft ist, ist sie auf interne Verrechnungen sowie Ausschüttungen von Liquiditätsüberschüssen ihrer Gesellschaftsbeteiligungen angewiesen. „Diese Einnahmen reichten jedoch nie aus, um die laufenden Kosten (insb. Personal, Beratung, Werbung) vollständig zu decken“, zitiert der AKV aus dem Bericht des Insolvenzverwalters. „Ein wesentlicher Belastungsfaktor war die Patronatserklärung zugunsten der SÜBA Bau und Projekterrichtungs GmbH, die jedoch bereits seit Jahren defizitär arbeitete.“
Einstieg eines Investors
Die SÜBA AG will sich über einen Sanierungsplan entschulden und bietet ihren Gläubigern 20 Prozent Quote an. „Die Finanzierung dieser Quote soll durch eine strukturierte Verwertung der Immobilienprojekte sowie durch Sanierungsbeiträge der Eigentümerin und Finanzgläubiger erfolgen. Die Details des Verwertungskonzepts und die konkreten Sanierungsbeiträge sind derzeit noch in Ausarbeitung und Gegenstand laufender Verhandlungen“, heißt es weiters. „Diese Gespräche sollen nach der allgemeinen Berichts- und Prüfungstagsatzung intensiv fortgesetzt werden. Vom Insolvenzverwalter wurde in der Tagsatzung ausgeführt, dass auch der Einstieg eines Investors eine mögliche Finanzierungsvariante ist.“
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